Die Energiekrise drückt weiterhin schwer auf die Stimmung in der Saarwirtschaft. Das zeigen die Meldungen der Unternehmen zu ihrer aktuellen Geschäftslage und zu den Erwartungen für die kommenden Monate. So fiel der IHK-Lageindikator gegenüber dem Vormonat um 1,6 Punkte auf 21,8 Zähler. Ursächlich dafür sind nochmals verschlechterte Lageeinschätzungen im industriellen Sektor, die auch nicht durch eine leichte Verbesserung der Geschäftslage im Dienstleistungsbereich kompensiert werden können. Eine ähnliche Zweiteilung der Bewertung zeigt sich auch bei den Aussichten für die nächsten sechs Monate. Während die Erwartungen in der Industrie auf einen historischen Tiefstand gefallen sind, blicken die Dienstleister im Oktober wieder etwas optimistischer in die Zukunft. Insgesamt verharrt der IHK-Erwartungsindikator mit minus 24,7 Zählern auf dem Niveau des Vormonats und damit tief im roten Bereich. „Die Saarwirtschaft ist weiterhin erheblich  unter Druck. Sie muss nicht nur die strukturelle Transformation zur Klimaneutralität, sondern zusätzlich noch die Folgen der externen Schocks meistern. Insbesondere der extreme Anstieg der Energiepreise belastet die Liquidität wie auch die Wettbewerbsfähigkeit vieler Unternehmen erheblich. Trotz des dämpfenden Effekts der geplanten Entlastungen werden viele Betriebe die auf breiter Front gestiegenen Kosten nicht vollständig auf ihre Kunden überwälzen können. Die Gefahr einer Insolvenzwelle nimmt damit deutlich zu. Insofern muss die Politik die Angebotsseite weiter stärken und zugleich alles unterlassen, was Investitionen, Wachstum und Beschäftigung erschwert. Weniger Bürokratie und Regulierung, mehr Freiraum für Innovation und Wettbewerb – das muss das Motto der Stunde sein.“ So kommentierte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Frank Thomé die Ergebnisse der Oktober-Umfrage der IHK Saarland, an der sich rund 300 Unternehmen mit gut 100.000 Beschäftigten beteiligten.

Insgesamt bewerten derzeit 34 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut oder sehr gut, 53 Prozent mit befriedigend und 13 Prozent mit schlecht. Gut laufen die Geschäfte nur noch in der Stahlindustrie und in der Elektroindustrie. Überwiegend befriedigend ist die Lage im Maschinenbau, im Fahrzeugbau, bei den Gießereien, im Ernährungsgewerbe, in der Gummi- und Kunststoffindustrie, im Stahlbau, bei den Herstellern von Metallerzeugnissen, in der Medizintechnik sowie in der Bauwirtschaft. Über alle Industriebranchen gerechnet sind die kumulierten Umsätze von Januar bis August dieses Jahres um 17,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen (Bund: +16,4 Prozent).

Im Dienstleistungsgewerbe berichten 85 Prozent der befragten Unternehmen über gute oder befriedigende Geschäfte. Wirklich gut laufen die Geschäfte allerdings nur noch in der IT-Branche. Bei den Banken und Versicherungen sowie bei den unternehmensnahen Dienstleistern ist die Lage befriedigend. Im Hotel- und Gaststättengewerbe sorgen dagegen die kühlere Witterung und die zunehmenden Corona-Fallzahlen für eine deutliche Eintrübung der Geschäftslage.

Unternehmen brauchen Planungssicherheit!

In den kommenden sechs Monaten bleiben die Aussichten für die Saarwirtschaft äußerst trübe. Nur fünf Prozent der Betriebe rechnen mit besseren, 30 Prozent dagegen mit schlechteren Geschäften. Die verbleibenden 65 Prozent gehen von einer gleichbleibenden Geschäftsentwicklung aus. „Der Pessimismus hat vor allem in den Kernbranchen der Industrie wegen der deutlich gestiegenen Geschäftsrisiken nochmals zugenommen. Neben der seit längerem bestehenden Rohstoff-, Material- und Personalknappheit kommt nun auch noch ein deutlich höheres und weiter steigendes Zinsniveau, der starke US-Dollar sowie eine auf vielen Gebieten fehlende Planungssicherheit hinzu. Zwar ist der von der Bundesregierung auf den Weg gebrachte 200 Milliarden Euro umfassende Wirtschafts- und Stabilisierungsfonds ein wichtiger Baustein, um den existenzgefährdenden Energiepreisanstieg abzumildern.  Allerdings sind hierin viele Details, wie insbesondere die Ausgestaltung der Gas- und  Strompreisbremse noch nicht hinreichend konkret. Hier braucht es rasch Klarheit. Angesichts der großen Herausforderungen der Wirtschaft muss Politik nun dringend mehr Mut und Tatkraft auf den wirtschaftspolitischen Handlungsfeldern Digitalisierung, Infrastruktur und Planbeschleunigung zeigen, um den Standort Deutschland zukunftsfest zu machen“, so Thomé.

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