Angesichts des schwachen gesamtwirtschaftlichen Umfelds, hoher Kostenbelastungen und steigender Unsicherheiten konnte die Saarwirtschaft auch im Dezember keinen Schwung entwickeln. Sie dürfte daher kraftlos ins neue Jahr starten. Das signalisieren die Meldungen der Unternehmen zu ihrer aktuellen Geschäftslage und zu den Erwartungen für die kommenden sechs Monate. So fiel der IHK-Lageindikator gegenüber dem Vormonat um 2,4 Punkte auf 17,5 Zähler. Damit liegt er deutlich unter dem Dezemberwert des Vorjahres, der ganz im Zeichen der Energiekrise stand. Verantwortlich für das weitere Nachlassen des Lageindikators sind sowohl schwächere Lageeinschätzungen im Verarbeitenden Gewerbe als auch im Dienstleistungssektor. Leicht verbessert haben sich dagegen die Geschäftsaussichten für die kommenden sechs Monate. Der IHK-Erwartungsindikator legte um 1,3 Punkte auf minus 12,7 Zähler zu. Der Blick auf das erste Halbjahr 2024 ist damit überwiegend von fehlendem Optimismus geprägt. „Die Saarwirtschaft konnte auch im Dezember keine Fahrt aufnehmen. Ursächlich hierfür ist die schwache Binnennachfrage nach Investitions- und langlebigen Konsumgütern, der es aufgrund der Verunsicherung bei Investoren und Verbrauchern am erforderlichen Rückenwind fehlt. Zwar ist das Exportgeschäft der Saarindustrie weiterhin auf Rekordkurs, dies allein reicht aber nicht aus, um signifikante Wachstumseffekte zu entfalten. Die Politik bleibt daher gefordert, rasch und entschlossen die Angebotsseite zu verbessern, um spürbare Anreize für mehr private Investitionen zu setzen. Die Themen Deregulierung, Bürokratieabbau, Steuern und Abgaben als Grundlage für mehr Innovationen und Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Deutschland verlieren daher auch zum Jahresende nicht an Dringlichkeit – im Gegenteil: Es ist höchste Zeit, dass die Politik im Bund und im Land auf all diesen Feldern rasch, mutig und entschlossen einen Kurswechsel einleitet. Nur dann besteht die Chance für mehr Wachstum, Beschäftigung und Wohlstand.“ So kommentierte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Frank Thomé die Ergebnisse der Dezember-Umfrage der IHK Saarland, an der sich rund 300 Unternehmen mit gut 100.000 Beschäftigten beteiligten.

Insgesamt bewerten 33 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut oder sehr gut, 51 Prozent mit befriedigend und 16 Prozent mit schlecht. Gut bis sehr gut laufen die Geschäfte in der Elektroindustrie, in Teilen der Stahlindustrie sowie in einzelnen Segmenten des Fahrzeugbaus. Überwiegend befriedigend ist die Lage dagegen im Ernährungsgewerbe, in der Gummi- und Kunststoffindustrie, im Stahlbau, im Maschinen- und Anlagenbau, bei den Herstellern von Metallerzeugnissen, in der Medizintechnik sowie bei den Gießereien. Die Bauwirtschaft vermeldet angesichts des Einbruchs bei den Baugenehmigungen weiterhin nur schwache Geschäfte.

Im Dienstleistungsgewerbe berichten 86 Prozent der befragten Unternehmen über gute oder befriedigende Geschäfte. Gut laufen die Geschäfte in der IT-Branche. Bei den Banken und Versicherungen ist die Lage überwiegend befriedigend. Uneinheitlich ist das Stimmungsbild bei den unternehmensnahen Dienstleistern, im Hotel- und Gaststättengewerbe sowie im Handel. Im Transportgewerbe schlägt dagegen die schwächere Geschäftstätigkeit in Teilen der Industrie durch.

Mut zu Reformen!

Für die kommenden sechs Monate bleiben die Aussichten der Saarwirtschaft verhalten. Lediglich vier Prozent der Betriebe rechnen mit besseren, 17 Prozent dagegen mit schlechteren Geschäften. Die verbleibenden 79 Prozent gehen von einer gleichbleibenden Entwicklung aus. „Die Beschlüsse der Ampelkoalition für den Haushalt 2024 sind leider ernüchternd. Ein ordnungspolitischer Kurs, der Wachstum, Wohlstand und Klimaneutralität miteinander verbindet, ist nicht erkennbar. Für die Investorenstimmung im Land ist dies in keiner Weise hilfreich. Statt weiterhin im Klein-Klein zu verharren, braucht es dringend einen großen Wurf mit klaren Prioritäten und Investitionsanreizen. Dagegen wird insbesondere die geplante Streichung des Zuschusses für die Netzentgelte und die höhere CO2-Bepreisung zu deutlich steigenden Energiepreisen führen. Diese zusätzliche Kostenbelastung erzeugt das Gegenteil von dem, was es jetzt bräuchte, nämlich Vertrauen für mehr Investitionen und für eine echte Aufbruchstimmung im Land“, so Thomé.

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