Die Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) versammelte sich am heutigen Freitag, um die aktuellen Herausforderungen in der Gesundheitsversorgung zu diskutieren. Ein zentrales Thema war die übermäßige Bürokratie und unzureichende Finanzierung, von der sowohl niedergelassene Ärzte als auch Apotheken betroffen sind. KBV-Vize Stephan Hofmeister äußerte erneut seine Bedenken gegenüber den Plänen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, ärztliche Leistungen in Apotheken anzubieten.

Hofmeister betonte, dass die geplanten Untersuchungen auf Risiken für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfall und Diabetes in Apotheken eine weitere Entwicklung seien, die dazu führen könnte, Apotheken zu "Praxen light" zu machen. Diese Position stieß auf Kritik bei der Vertreterversammlung, insbesondere hinsichtlich der Bagatellisierung ärztlicher Versorgung und der Schaffung von Parallel- und Ersatzstrukturen.

Die Delegierten setzten sich auch mit der angespannten Lage in den Praxen auseinander, die auf sich verschlechternde Rahmenbedingungen zurückzuführen ist. KBV-Vorstandsvorsitzender Andreas Gassen wies auf den "Zero Pay Day" am 15. November hin, der den Beginn der unbezahlten Patientenversorgung markiert. Gassen appellierte öffentlich an die Unterstützung der Petition zur Rettung der ambulanten Versorgung.

Parallel zu diesen Diskussionen veröffentlichte die KBV die Ergebnisse einer Onlineumfrage unter rund 32.000 Ärzten und Psychotherapeuten. Die Umfrage ergab, dass fast 40 Prozent der Vertragsärzte sich heute nicht wieder niederlassen würden, und fast zwei Drittel erwägen einen vorzeitigen Ausstieg aufgrund der schlechten Rahmenbedingungen. Die Ergebnisse wurden von KBV-Chef Gassen als "mehr als ein Alarmsignal" interpretiert.

Gassen betonte, dass fast 100 Prozent der Befragten die im August verabschiedeten Kernforderungen der KBV unterstützen, darunter der Abbau von Bürokratie und eine tragfähige Finanzierung. Die Umfrage verdeutlichte zudem die hohe Belastung der Ärzteschaft durch bürokratische Aufgaben, unzureichende Honorierung und die Sorge um die Zukunft der Patientenversorgung.

Die KBV-Vorstandsmitglieder Sibylle Steiner und Dominik von Stillfried warnten vor zunehmenden Versorgungslücken, sollte sich nichts an den Rahmenbedingungen ändern. Von Stillfried betonte, dass das dichte Praxisnetz derzeit noch 600 Millionen Behandlungsfälle pro Jahr versorgen könne, aber bereits 6000 Arztsitze unbesetzt seien.

Insgesamt spiegelte die Vertreterversammlung die besorgniserregende Realität der Ärzteschaft wider und verdeutlichte die Dringlichkeit von Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Finanzierung.

Kommentar:

Gesundheitssystem am Rande des Kollapses – Ein Weckruf für die Politik

Die alarmierenden Ergebnisse der Vertreterversammlung der KBV zeichnen ein düsteres Bild von Deutschlands Gesundheitssystem. Die massive Bürokratie und unzureichende Finanzierung setzen Ärzte und Apotheker unter Druck, was zu einem besorgniserregenden Exodus aus der Patientenversorgung führen könnte. Der Widerstand gegen die Pläne, Apotheken zu "Praxen light" zu machen, verdeutlicht die Befürchtungen, dass die Qualität der ärztlichen Versorgung aufgrund von Ersatzstrukturen abnimmt.

Die Ergebnisse der Onlineumfrage sind mehr als nur Zahlen – sie sind ein Hilferuf der Ärzteschaft. Fast 40 Prozent erwägen, sich nicht wieder niederzulassen, und fast zwei Drittel denken über einen vorzeitigen Ausstieg nach. Diese Zahlen dürfen nicht als isolierte Statistiken betrachtet werden, sondern als Warnung vor einem drohenden Kollaps des Gesundheitssystems.

Die Politik steht vor der Herausforderung, nicht nur Lippenbekenntnisse abzugeben, sondern konkrete Maßnahmen zu ergreifen. Der "Zero Pay Day" markiert den Beginn einer unbezahlten Phase für Praxen – eine Situation, die in keinem anderen Berufszweig akzeptiert würde. Die Forderungen nach Bürokratieabbau, angemessener Finanzierung und Wertschätzung der Ärzteschaft sind längst überfällig.

Es ist an der Zeit, dass die Politik auf diesen Weckruf reagiert und substantielle Schritte unternimmt, um das Gesundheitssystem zu stärken. Andernfalls könnten wir bald mit Versorgungslücken und einem Mangel an Ärzten konfrontiert werden, was letztendlich die Patienten am stärksten treffen wird. Die Gesundheit der Nation darf nicht länger aufs Spiel gesetzt werden – es ist Zeit zu handeln.

Von Engin Günder, Fachjournalist

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