Die Delticom AG (WKN 514680, ISIN DE0005146807, Börsenkürzel DEX), Europas führender Onlinehändler für Reifen und Kompletträder, hat am heutigen Dienstag ihre 16. ordentliche Hauptversammlung abgehalten. Darüber hinaus berichtet die Gesellschaft mit dieser vorliegenden Zwischenmeldung über den Geschäftsverlauf im ersten Quartal 2022.

Aufgrund der immer noch anhaltenden Coronapandemie fand die Hauptsammlung erneut virtuell statt. Die Veranstaltung wurde für alle registrierten Aktionäre der Delticom AG auf der Webseite der Gesellschaft übertragen. Aktionäre hatten die Möglichkeit, im Vorfeld Fragen zu stellen und konnten ihr Stimmrecht unter anderem online ausüben oder übertragen.

Die Präsenz auf der Hauptversammlung der Delticom AG betrug knapp 74 % des Grundkapitals. Allen Tagesordnungspunkten stimmten die Aktionäre mit großer Mehrheit zu.

Im Rahmen der Hauptversammlung hat der Vorstand über den erfolgreichen Abschluss der Restrukturierung sowie der damit eingehenden Beendigung der operativen und finanziellen Sanierung berichtet und die strategische Roadmap für die kommenden Jahre vorgestellt.

Das Geschäft im 1. Quartal 2022
 

Marktumfeld. Gemäß Schätzungen des Herstellerverbands European Tyre and Rubber Manufacturers‘ Association (ETRMA) und des Wirtschaftsverbands der deutschen Kautschukindustrie (WdK) wurden hierzulande in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres insgesamt 1,7 % weniger Pkw-Reifen vom Handel an die Verbraucher abgesetzt. Einem Rückgang im Geschäft mit Sommerreifen um 3,2 % und Winterreifen um 12,6 % im Vergleich zu den ersten drei Monaten 2021 steht ein Anstieg im Geschäft mit Ganzjahresreifen um 8,6 % gegenüber.

Gemäß der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) hat sich die Stimmung der deutschen Verbraucher zuletzt deutlich eingetrübt. Noch im Februar bestand die Hoffnung, dass sich mit den geplanten Lockerungen der pandemiebedingten Beschränkungen auch die Konsumstimmung deutlich erholen kann. Der Beginn des Ukraine-Kriegs verunsichert gemäß den Experten allerdings zunehmend die Verbraucher. Die mit den Sanktionen gegen Russland unter anderem einhergehenden Energiepreissteigerungen drücken zunehmend auf die allgemeine Verbraucherstimmung.

Verkauf des US-Geschäfts. Zu Beginn des laufenden Geschäftsjahres hat die Delticom AG ihre 75 %-Anteile an der Delticom North America Inc. verkauft. In diesem Zusammenhang wurde ein Einmalertrag in Höhe von 2,5 Mio. € realisiert. Die um das US-Geschäft bereinigte Geschäftsentwicklung wird nachfolgend als "Kerngeschäft" bezeichnet.

Umsatz. In der ersten Märzdekade blieb es hierzulande trotz viel Sonnenschein noch relativ kalt und die Nächte fast landesweit frostig. Auch wenn Hoch „Peter“ anschließend für ein frühlingshaftes Niveau sorgte, führten kältere Luftmassen aus dem Norden zum Monatsende zu einem Wetterumschwung, der teilweise für Neuschnee sorgte. Dementsprechend konnte das Sommerreifengeschäft im Gegensatz zum Vorjahr nicht von einem frühen Saisonstart profitieren. Zudem fiel Ostern in diesem Jahr auf Mitte April und lag damit im Vergleich zum Vorjahr zwei Wochen später. Im ersten Quartal erzielte die Delticom-Gruppe Umsatzerlöse in Höhe von 90,5 Mio. €. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum hatte die US-Tochtergesellschaft noch mit rund 16 Mio. € zum Konzernumsatz in Höhe von 102,2 Mio. € beigetragen. Dementsprechend konnte die Gesellschaft in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres im Kerngeschäft ein Umsatzwachstum von 4,4 % erzielen.

Sonstige betriebliche Erträge. Die sonstigen betrieblichen Erträge beliefen sich im Berichtszeitraum auf 9,5 Mio. € (Q1 2021: 5,5 Mio. €). Der Anstieg um 74,1 % resultiert im Wesentlichen aus dem Einmalertrag im Zusammenhang mit dem Verkauf der US-Tochtergesellschaft in Höhe von 2,5 Mio. €.

Bruttomarge. Die größte Aufwandsposition ist der Materialaufwand, in dem die Einstandspreise für die verkauften Waren erfasst werden. Er belief sich im Berichtszeitraum auf 72,5 Mio. € (Q1 2021: 79,6 Mio. €). Absatzbedingte Mixeffekte aufgrund des gegenüber Vorjahr verzögerten Saisonauftakts führten im Berichtszeitraum zu einem Rückgang der Bruttomarge von 22,1 % auf 19,9 %.

Rohertrag. Der Rohertrag belief sich in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres auf 27,6 Mio. € (Q1 2021: 28,1 Mio. €). Der Rohertrag im Verhältnis zur Gesamtleistung belief sich auf 27,5 % (Q1 2021: 26,1 %). Im Vorjahresvergleich ergibt sich unter Herausrechnung des US-Geschäfts und des im ersten Quartal des laufenden Jahres realisierten Ergebnisbeitrags für das Kerngeschäft eine Rohertragsmarge im Verhältnis zur Gesamtleistung in Höhe von 25,7 % nach 26,9 % im Vorjahr. Ein Teil dieses Rückgangs ist auf verminderte Ergebnisbeiträge im Vorjahresvergleich in Höhe von insgesamt 0,8 Mio. € zurückzuführen. Neben dem Wegfall des Ertrags aus dem Grundstücksverkauf einer Tochtergesellschaft wurden im ersten Quartal des laufenden Jahres zudem rückläufige Währungsgewinne verzeichnet.

Transportkosten. Die Transportkosten beliefen sich im Berichtszeitraum auf 7,8 Mio. € (Q1 2021: 9,4 Mio. €). Der Rückgang um 17,4 % geht vornehmlich mit dem Verkauf des US-Geschäfts einher. Im Kerngeschäft liegen die Transportkosten im ersten Quartal nahezu auf Vorjahresniveau.

Personalaufwand. Zum Stichtag 31.03.2022 waren insgesamt 183 Mitarbeiter im Konzern angestellt (31.03.2021: 175). Der Personalaufwand betrug 3,1 Mio. € nach 3,2 Mio. € im ersten Quartal 2021 (-2,0 %). Angesichts der Vielzahl an strategischen Projekten hat die Gesellschaft im vergangenen Jahr zusätzliche Talente eingestellt.

Marketing. Die Marketingaufwendungen beliefen sich im Berichtszeitraum auf 2,8 Mio. € nach 3,2 Mio. € im Vorjahr (-13,7 %). Im Kerngeschäft liegt die Marketingaufwandquote in den ersten drei Monaten mit 3,1 % vom Umsatz über dem Vorjahr (Q1 2021: 2,8 %). Vor dem Hintergrund des inflationären Preisumfelds und des wetterbedingt verzögerten Saisonbeginns wurde mehr in Marketingmaßnahmen investiert, um einen frühen Start in die Sommerreifensaison zu begünstigen.

Lagerhandling. Die Lagerhandlingskosten betrugen 2,8 Mio. € nach 2,1 Mio. € im entsprechenden Vergleichszeitraum. Der Anstieg um 32,4 % begründet sich im Wesentlichen durch ein im Vorjahresvergleich höheres Wareneingangsvolumen angesichts einer vorgezogenen Bevorratung für das Sommerreifengeschäft.

Finanzen und Recht. Der Aufwand für Finanzen und Recht belief sich auf 1,8 Mio. € nach 2,2 Mio. € im Vorjahr. Der Rückgang um 21,0 % begründet sich vornehmlich aus dem Wegfall der Restrukturierungskosten.

EBITDA. Das EBITDA für die ersten drei Monate beläuft sich auf 1,7 Mio. €, eine Steigerung um 61,9 % gegenüber dem Vorjahresquartal (Q1 2021: 1,1 Mio. €). Der Ergebnisbeitrag aus dem Verkauf des US-Geschäfts trug dazu bei, den Rückgang in der Bruttomarge aufgrund absatzbedingter Mixeffekte zu kompensieren. Die EBITDA-Marge für das erste Quartal beläuft sich auf 1,9 % (Q1 2021: 1,1 %).

Abschreibungen. Die Abschreibungen betrugen 2,5 Mio. € nach einem Vorjahreswert von 2,7 Mio. € (-10,6 %).

EBIT. Das EBIT belief sich auf -0,7 Mio. € nach -1,7 Mio. € im ersten Quartal 2021, was einer Verbesserung um 1,0 Mio. € entspricht.

Konzernergebnis. Das Periodenergebnis für die ersten drei Monate ist mit -0,5 Mio. € um 1,9 Mio. € höher ausgefallen als im Q1 2021 (-2,4 Mio. €).

Working Capital Management. Größte Position im kurzfristig gebundenen Vermögen sind die Vorräte. Zum Bilanzstichtag 31.03.2021 beliefen sich die Vorräte auf 78,6 Mio. €. Der Anstieg im Stichtagsvergleich (31.03.2021: 58,4 Mio. €) geht im Wesentlichen mit einem verspäteten Saisonauftakt sowie einer aufgrund des inflationären Preisumfelds im Vergleich zum Vorjahr früher begonnenen Bevorratung einher. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen lagen im Stichtagsvergleich mit 24,7 Mio. € auf Vorjahresniveau (31.03.2021: 24,7 Mio. €). Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen beliefen sich zum Bilanzstichtag auf 108,1 Mio. € (31.03.2021: 99,4 Mio. €).

Ausblick. Der für das Gesamtjahr 2022 prognostizierte Ausblick hinsichtlich eines Umsatzes in einer Bandbreite von 480-520 Mio. € und einem operativen EBITDA von 12-15 Mio. € wird unverändert gelassen.

Der Halbjahresbericht wird am 11.08.2022 auf der Internetseite www.delti.com im Bereich „Investor Relations“ zum Download zur Verfügung gestellt.

Über die Delticom AG

Mit der Marke ReifenDirekt ist die Delticom AG das führende Unternehmen in Europa für die Onlinedistribution von Reifen und Kompletträdern.

Das Produktportfolio für Privat- und Geschäftskunden umfasst ein beispiellos großes Sortiment aus mehr als 600 Marken und rund 40.000 Reifenmodelle für Pkw und Motorräder. Kompletträder und Felgen komplettieren das Produktangebot. In 73 Ländern betreibt die Gesellschaft 359 Onlineshops sowie Onlinevertriebsplattformen und betreut darüber mehr als 17,4 Millionen Kunden.

Zum Service gehört, dass die bestellten Produkte auf Wunsch des Kunden zur Montage zu einem der europaweit rund 34.000 Werkstattpartner von Delticom geschickt werden können.

Das Unternehmen mit Sitz in Hannover, Deutschland, ist vornehmlich in Europa tätig und besitzt umfassendes Know-how beim Aufbau und Betrieb von Onlineshops, in der Internet-Kundenakquise, in der Internetvermarktung sowie beim Aufbau von Partnernetzwerken.

Seit der Gründung 1999 hat Delticom eine umfassende Expertise bei der Gestaltung effizienter und systemseitig voll integrierter Bestell- und Logistikprozesse aufgebaut. Eigene Läger gehören zu den wesentlichen Assets der Gesellschaft.

Im Geschäftsjahr 2021 hat die Delticom AG einen Umsatz von rund 585 Millionen Euro generiert. Zum Ende des letzten Jahres waren 174 Mitarbeiter im Unternehmen beschäftigt.

Die Aktien der Delticom AG sind seit Oktober 2006 im Prime Standard der Deutschen Börse gelistet (ISIN DE0005146807).

Im Internet unter: www.delti.com

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