• Flächenumsatz von 2,25 Mio. Quadratmetern für Q1 – Q3 registriert
  • Nur acht Prozent der Arbeitnehmer wollen komplett von zu Hause arbeiten
  • Büroflächen müssen neu gedacht werden

Die Diskussion über die Relevanz von Büroimmobilien setzt sich fort. Während im Jahr 2020 noch 60 Prozent der von PwC befragten Unternehmen ihre Büroflächen aufgrund von Homeoffice und mobilem Arbeiten reduzieren wollten, sind es ein Jahr später nur noch 31 Prozent. Jede zweite Firma möchte also an ihren Büroflächen festhalten, obwohl sich der Homeoffice-Trend stärker abzeichnet als zuvor. „Büroimmobilien bleiben trotz hybrider Arbeitsmodelle unersetzlich. Unternehmen sollten die aktuelle Situation nutzen, um ihre bisherigen Arbeitsmodelle zu überdenken“, sagt André Heid, zertifizierter Sachverständiger für die Bewertung von Immobilien und Geschäftsführer von HEID Immobilienbewertung.

 

Ergebnisse der PwC-Studienreihe „Home bleibt Office“, die sich mit Entwicklungen der ortsunabhängigen Büroarbeit in verschiedenen Branchen in Deutschland beschäftigt, zeigen, dass die Mehrheit der befragten Unternehmen bereits an neuen Bürokonzepten arbeiten, um den neuen Arbeitsformen gerecht zu werden. Denn nur insgesamt zehn Prozent der zugehörigen Arbeitnehmer sind einer vollständigen Büroarbeit weiterhin zugeneigt. Nach einer Studie von Softgarden können sich jedoch acht Prozent vorstellen, komplett von zu Hause zu arbeiten. Büros sind demnach von Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite erwünscht.

 

„Die Ära der hybriden Arbeitsmodelle macht Büroimmobilien nicht überflüssig. Neue Arbeitsweisen benötigen neue Organisationsformen, weshalb kreative Arbeitsflächen und Raum für Zusammenarbeit in den Mittelpunkt gestellt werden sollten“, sagt Heid. „Der typische auf Einzelarbeit ausgerichtete Arbeitsplatz ist nun im Homeoffice wiederzufinden. Durch rotierende Systeme können zudem mehr Arbeitskräfte auf gleichbleibender Bürofläche beschäftigt werden. Eine voreilige Flächenreduzierung würde lediglich das neu gewonnene Entwicklungspotenzial zunichtemachen sowie flexible und autonome Arbeitsweisen verhindern“, erklärt Heid.

 

Nach neuesten Zahlen von BNP Paribas erholt sich der Büromarkt vom ersten Coronaschock. So liegen Leerstandsquoten für Berlin oder München bei drei Prozent und Mietpreise bleiben weiterhin konstant. Für die ersten drei Quartale wurde ein Flächenumsatz von knapp 2,25 Mio. Quadratmeter registriert. Angemessene Umstrukturierungsmaßnahmen verursachen zu Beginn zwar hohe Investitionskosten, können aber langfristig zu wirtschaftlichen Vorteilen führen. Denn wer auf hybride Arbeitsmodelle setzt, wird nicht nur seinen Arbeitnehmern gerecht, sondern schafft es durch flexible und autonome Arbeitsstrukturen, mehr Fachkräfte für sich zu gewinnen.

 

„Es ist weniger eine Frage der Relevanz, sondern eine Frage der Bereitschaft. Die klassische Büroarbeit ist mit der sonst so agilen Welt nicht länger kompatibel und wird sich auch nach der Pandemie nicht mehr mit der neuen Arbeitswelt vertragen. Es ist Aufgabe der Führungsebene, neuartigen Entwicklungen gerecht zu werden. Eine Reduzierung der Büroflächen bringt kurzfristige Kosteneinsparungen mit sich. Das eigentliche Problem, Büro neu zu denken, ist damit nicht gelöst und wird langfristig zu weiterem Fachkräftemangel führen“, merkt André Heid an.

Über Heid Immobilienbewertung

Mit über 20 Jahren Erfahrung in der Immobilienwirtschaft und einem Expertenteam aus 80 zertifizierten Immobiliengutachtern bietet HEID Immobilienbewertung sowohl privaten als auch gewerblichen Kunden höchste Sachkompetenz bei der Bewertung von bebauten und unbebauten Grundstücken. Als Mitglied des Deutschen Gutachter und Sachverständigen Verbands (DGuSV), einem der größten Sachverständigenverbände im deutschsprachigen Raum, orientieren sich die Mitarbeiter von HEID an höchsten Qualitätsstandards und sind dabei umfassend vernetzt. Allein 2020 erstellte das Unternehmen mehr als 3.000 Gutachten für private und gewerbliche Kunden sowie die öffentliche Hand. HEID ist Fördermitglied im Verein Deutscher Ingenieure und in der Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung.
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