Der IWF hat seine Prognose für das Wachstum der Industrieländer in diesem Jahr von 5,6 Prozent auf 5,2 Prozent gesenkt, auch die ZEW-Umfragen und das US-Verbrauchervertrauen sind deutlich zurückgegangen. Das passe zur sich verstärkenden Sorge, dass zahlreiche Engpässe in den Lieferketten das globale Wachstum beeinträchtigen, meint Thomas Grüner, Gründer und Vice Chairman von Grüner Fisher Investments: „Viele Experten betrachten diese zunehmend düsteren Stimmungsmesswerte als Anzeichen für eine bevorstehende schwache Wirtschaftsaktivität,“ so Grüner. Für ihn würden diese Umfragen und Prognosen allerdings viel eher zeigen, dass die trübe Stimmung die wichtige „Mauer der Angst“ erhöhe.

Grüner hat keine Zweifel, dass Lieferengpässe wirtschaftlichen Gegenwind verursachen. Eine starke Nachfrage und überfüllte Auftragsbücher seien eine gute Sache, aber wenn Unternehmen die benötigten Materialien nicht erhalten und der Herstellungsprozess stockt, sinke die Produktion und die daraus resultierenden Einbußen bei den Verkaufszahlen würden sich in den wirtschaftlichen Statistiken bemerkbar machen. Wichtige Daten wie die Industrieproduktion, die Einzelhandelsumsätze und das BIP würden definitiv belastet.

Zwischen Erwartungshaltung und Realität

„Allerdings haben Aktienmärkte keine Eins-zu-Eins-Beziehung zu irgendeiner Wirtschaftsstatistik,“ so Grüner. „Sie benötigen kein bestimmtes Wachstumstempo, um sich positiv zu entwickeln.“ Auch moderates Wachstum und Ergebnisse, die „nicht so schlecht wie befürchtet“ ausfallen, könnten positive Impulse setzen. Aktien würden vor allem von der Diskrepanz zwischen Erwartungshaltung und Realität beeinflusst. Je geringer die Erwartungen werden, desto leichter könne die Realität sie übertreffen – auch wenn die Realität nicht so perfekt ist, wie es viele Anleger gerne sehen würden.

„Die Stimmungsumfragen und die revidierte Prognose des IWF signalisieren uns, dass die weltweite Erwartungshaltung bereits auf die Lieferkettenprobleme reagiert hat,“ analysiert Grüner. Es sei naheliegend, dass die Aktienmärkte diese Sichtweise ebenso längst eingepreist haben, da dies der normalen Funktionsweise der Märkte entspreche. Auf absehbare Zeit würden Aktienkurse also davon angetrieben, wie die wirtschaftliche Realität mit den Erwartungen übereinstimmt. Bewahrheiten sich die Befürchtungen, würden Aktienmärkte die Zeit längst genutzt haben, dieses Ereignis einzupreisen. Läuft es am Ende doch etwas besser als erwartet, sei positives Überraschungspotenzial vorhanden. Letztlich seien Stimmungsumfragen auch nur Prognosen, die immer wieder dynamisch an die wirtschaftliche Realität angepasst werden.

Wachstumsaktien im Vorteil

„Aus Anlegersicht ist es auch eine wichtige Überlegung, dass diese Problemstellungen nicht alle Wirtschaftsbereiche gleichermaßen betreffen,“ so Grüner. „Wachstumsaktien zeigen sich tendenziell robuster, da sie viel höhere Bruttogewinnmargen als der breite Markt aufweisen.“ Sie könnten alternative Wege ausarbeiten und den Kostendruck leichter ertragen – dies würde durch die Outperformance der Wachstumsaktien seit Mai 2021 bestätigt.

Fazit

„Wenn die Dinge viel schlimmer laufen, als alle erwarten, könnte sich dies für Aktien als problematisch erweisen,“ erläutert Grüner. „Diese Möglichkeit wollen wir auch für die aktuelle Problemstellung nicht komplett ausschließen.“ Märkte würden sich jedoch aufgrund von Wahrscheinlichkeiten bewegen! Die Verknappung von Komponenten und Rohstoffen bedeute Gegenwind, aber die Akteure arbeiten mit Hochdruck an Lösungen – wodurch es wahrscheinlich werde, dass die Probleme eher früher als später gelöst werden. Grüner betont, dass Anleger wachsam bleiben sollten, als wahrscheinlichstes Szenario gelte aber: „Lieferengpässe schaffen Gewinner und Verlierer, sie provozieren aber keinen Bärenmarkt.“

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Über die Grüner Fisher Investments GmbH

Grüner Fisher Investments (GFI) ist eine Vermögensverwaltungsgesellschaft mit eigenem Ermessensspielraum, die vorwiegend vermögende Privatpersonen und Familien in Deutschland, Österreich und der Schweiz betreut. Grüner Fisher Investments ist Mitglied im Verband unabhängiger Vermögensverwalter Deutschland e.V. (VuV) und ist ein durch die BaFin lizensiertes und beaufsichtigtes Institut. GFI wurde als Top-Vermögensverwalter von Capital (2019), als Top-Arbeitgeber im Mittelstand (2019) von Focus und als "Great Place to Work" (2020, 2021) von Great Places to Work ausgezeichnet. Das Unternehmen ist eine deutsche Tochtergesellschaft von Fisher Investments in den USA, einem der größten unabhängigen Vermögensverwalter der Welt. Zum 31.03.2021 verwaltete Fisher Investments und seine Tochtergesellschaften ein Vermögen von über 143 Mrd. EUR – über 93 Mrd. EUR für nordamerikanische Privatanleger, 34 Mrd. EUR für institutionelle Anleger, 14 Mrd. EUR für europäische Privatanleger und 1 Mrd. EUR für die Altersvorsorge kleiner und mittlerer Unternehmen in den USA. Fisher Investments unterhält vier Hauptgeschäftsgruppen: US Private Client, Institutional, Private Client International und 401(k) Solutions, die einen globalen Kundenstamm bedienen. Der Gründer und Executive Chairman von Fisher Investments, Ken Fisher, schrieb von 1984 bis 2016 die Forbes-Kolumne "Portfolio Strategy" und ist damit der am längsten ununterbrochene Kolumnist in der Geschichte der Zeitschrift. In den letzten Jahren erschienen Ken Fishers Kolumnen durchgängig in den wichtigsten Medien in fast allen westeuropäischen Ländern, einschließlich Focus Money in Deutschland, sowie in wichtigen asiatischen Ländern, und damit in mehr Ländern und mit mehr Umfang als jeder andere Kolumnist in der Geschichte. Fisher ist außerdem Autor von 11 Büchern, darunter vier New York Times-Bestseller zum Thema Finanzen und Investieren.

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