Mit MEDIX-CARE macht sich ein neuer Player auf, den deutschen Markt zu erobern. Wobei, neu ist das Unternehmen nicht mehr. Aus dem Hospitality-Bereich kommend wurden bereits vor sechs Jahren die ersten Plattformen für Anwendungen in Kliniken implementiert. Im Interview verrät uns die Geschäftsleitung Stephan Otto und Bernd Jaskotka mehr über ihre gemeinsamen Ziele und die Wege, diese zu erreichen.

Herr Otto, wie ist MEDIX-CARE aus der Hospitality Branche in die Krankenhäuser gekommen?

Stephan Otto: Durch den vorhandenen Bedarf und konkrete Anfragen, im Wesentlichen von unseren internationalen Klinik-Kunden. Danach haben wir unsere vorhandene Plattform dann speziell auf die Bedürfnisse von Krankenhäusern hin weiterentwickelt. So ist dann im engen Austausch mit den Anwendern die MEDIX-CARE Plattform entstanden.

Bernd Jaskotka: Und durch weitere nationale und internationale Anforderungen hinsichtlich Funktionalitäten und Systemintegration ist die Plattform sehr schnell gewachsen. Wir können sicher mit Fug und Recht behaupten, dass wir heute den breitesten Funktionsumfang bieten. Das reicht von vorstationären Prozessen wie Terminvereinbarungen, digitaler Anamnese und Online-Checkin über stationäre wie Indoor Navigation, Patienten-Entertainment, Pflegeruf und Behandlungsplänen bis zu nachstationären Anforderungen wie dem Entlass- und Überleitungsmanagement sowie der Bereitstellung von Medikations- und Rehaplänen. Aber bisher wenig in Deutschland.

S. Otto: Stimmt. Das hängt damit zusammen, dass Gesundheitseinrichtungen in anderen Ländern deutlich digitalisierungsorientierter und -freudiger waren. Der wichtigste Auslandsmarkt ist die Schweiz, wir sind in arabischen Ländern relativ stark, aber auch in Holland, Frankreich, Portugal und Großbritannien. Wir sind also bereits sehr lange in der Digitalisierung von Krankenhäusern engagiert.

Und warum jetzt die Konzentration auf den deutschen Markt?

B. Jaskotka: Wir sind ein deutsches Unternehmen mit Sitz in Hildesheim, aber die Nachfrage nach Digitalisierung war in den letzten Jahren im Ausland höher als im Inland. Das ändert sich jetzt durch die Corona-Pandemie und das Krankenhauszukunftsgesetz, kurz KHZG. Viele Einrichtungen erkennen, dass digitale Systeme und Dienste echte Mehrwerte beim Betrieb der Kliniken erzeugen. Genau diese Anstrengungen wollen wir nun unterstützen.

Mit welcher Mannschaft tun Sie das?

S. Otto: Aktuell beschäftigen wir 20 Mitarbeiter, die Hälfte davon in der Softwareentwicklung. Mit dem Wachstum planen wir, das Team bis Ende 2022 zu verdoppeln – und die Zahl der Kunden signifikant zu steigern.

Wie positionieren Sie MEDIX-CARE?

S. Otto: Wir bieten mit unserer Plattform Intelligent Patient Engagement. Das kann ich vielleicht an den von uns definierten vier Ebenen erläutern, die man in der Digitalisierung von Patientenportalen benötigt. Die Ebene 1 bildet die Infrastruktur als Basis der Digitalisierung. Die Ebene 2 beschreibt die Vernetzung von Systemen und Prozessen. Die Ebene 3 ist die Prozessautomatisierung, beispielsweise mit der Online-Aufnahme oder dem elektronischen Entlass-Management. Wir bilden die Ebene 4 ab, welche die KI-unterstützte Prozessautomatisierung beinhaltet. Damit wollen wir z.B. bereits bei der Aufnahme eine Entscheidungshilfe geben, wie der Patient am schnellsten, gesündesten und zufriedensten das Krankenhaus verlassen kann.

Was konkret ist MEDIX-CARE?

B. Jaskotka: MEDIX-CARE ist die konsequente Weiterentwicklung eines Patienten-Entertainmentsystems hin zu einem intelligenten Patientenportal. Dieses leitet und begleitet die Patienten durch den gesamten Behandlungsverlauf ihres Klinikaufenthaltes. Dafür integrieren wir die Patientenbedürfnisse und die -kommunikation in die existierenden Softwarelandschaft (KIS, RIS, PACS, EPA) der Kliniken. Auf der MEDIX-CARE Plattform werden dann die patientenrelevanten Daten dem Anwender auf beliebigen Endgeräten in seiner Arbeitsumgebung und in Echtzeit zur Verfügung stellt. Genau dafür sorgt die zentrale Komponente Link. Der Patient wird über die Journi-App einbezogen, die ihn vor, während und nach dem Krankenhausaufenthalt begleitet.

Ist die Plattform förderfähig nach dem KHZG?

B. Jaskotka: Ja, und zwar bieten wir mit MEDIX-CARE gemäß Fördertatbestand 2 ein Patientenportal, das alle Muss-Kriterien erfüllt. Wir unterstützen alle Prozesse des Aufnahme-, Behandlungs- sowie Entlass- und Aufnahmemanagements digital.

Wie viele Einrichtungen arbeiten bereits mit MEDIX-CARE?

S. Otto: Weltweit sind es gegenwärtig insgesamt 80 Krankenhäuser. Neben der ständig wachsenden Anzahl deutscher Kliniken ist das Helios Klinikum Hildesheim unsere Pilotklinik, die alle unsere Systeme im Einsatz hat. Dort werden wir in einem nächsten Schritt die ersten deutschen KI-Anwendungen testen und evaluieren.

Eine Frage, die kommen muss, ist die nach der Datensicherheit.

B. Jaskotka: Die patientenrelevanten Daten verlassen nie die Einrichtung. Zum einen integrieren wir uns in die bereits geschützte IT-Infrastruktur, zum anderen nutzen wir selbst VMware für unser Datensicherungskonzept. Wenn Patienten Daten an die Einrichtung übertragen, geschieht das DSGVO-konform mit Verschlüsselungsalgorithmen und 2-Wege-Authentifizierung. Darüber hinaus stehen wir natürlich auch mit den Datenschutzbeauftragten der Bundesländer in engem Austausch. Auf den Punkt gebracht:

Warum sollten Krankenhäuser mit MEDIX-CARE arbeiten?

B. Jaskotka: Weil es die funktional umfangreichste und stärkste Plattform auf dem Markt ist, weil sie ausgereift und vielfältig erprobt ist, weil wir eine zukunftssichere Technologie mitbringen, die modular und offen ist und wir ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis bieten. Und last but not least haben wir im Gegensatz zu anderen Anbietern bereits in internationalen Projekten Erfahrungen mit künstlicher Intelligenz gesammelt.

Wie nutzen Sie KI?

S. Otto: Wir wollen damit den Patienten maximal effizient durch seine gesamte Behandlung steuern. In den USA ist das bereits gelebte Praxis und von dort bringen wir viel Know-how mit. Gerade passen wir die entsprechenden Systeme an die deutschen Erfordernisse an und wollen ein erstes Tool noch in diesem Jahr vorstellen. Bestärkt werden wir in unserem Vorhaben durch viele Gespräche mit IT-Leitern, die im Einsatz unterstützender KI-Anwendungen die Zukunft sehen.

Noch ein Blick in die Glaskugel: Wie sieht das Gesundheitswesen in zehn Jahren aus?

S. Otto: Ich bin davon überzeugt, dass in zehn Jahren alle Krankenhäuser voll digitalisiert sein werden. Alle haben eingesehen, welche Mehrwerte die Digitalisierung in allen Bereichen und Prozessen bietet – und dass es ohne nicht mehr geht. Und wer erst einmal die Standardprozesse automatisiert hat, möchte auch KI-Anwendungen nutzen, weil gerade diese finanziellen Vorteile bieten und die Patientenbehandlung verbessert. Das KHZG verleiht der Digitalisierung aktuell eine immense Dynamik, die viele Einrichtungen bereits nutzen.

B. Jaskotka: Unabhängig vom KHZG arbeiten wir an Geschäftsmodellen, die den Häusern eine weitreichende Digitalisierung ohne Förderung ermöglichen. Durch Einsparungen sollen sich die Systeme refinanzieren. Dazu müssen die Entscheider die IT aber weniger als Kostentreiber und vielmehr als Mittel zu mehr Effizienz und Managementunterstützung begreifen. Und die IT-Budgets müssen auf zwei bis 2,5 Prozent des Umsatzes steigen, um wirklich über eine strategische und nachhaltige Digitalisierung nachdenken zu können. Das wird sicher nicht ohne Stärkung der IT-Abteilungen gehen. Meine Forderung ist, dass jede Einrichtung einen CIO etabliert, der auf oberster Ebene agiert und mit entsprechenden Mitteln ausgestattet Digitalisierung vorantreiben kann.

Herr Otto, Herr Jaskotka, vielen Dank für die spannenden Einblicke.

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