Die Inflation ist da und wird auch die nächsten Jahre bleiben. Sowohl das Geldangebot als auch die Produktion von Gütern und Dienstleistungen unterstützen diese These. Das Geldangebot wird ausgeprägt bleiben um die Zinsen künstlich abzusenken und die Produktion leidet unter long-term Covid.

Im Mai 2018 haben wir „schwierige Zeiten voraus” veröffentlicht. Wir argumentierten, dass die hohen weltweiten Schulden nur durch drei Wege abgebaut werden können: die Schulden werden zurückgezahlt, der Schuldner wird zahlungsunfähig oder durch Inflation.

Wir waren davon überzeugt, dass die bevorzugte Option der Politiker und der Zentralbanken eine steigende Inflation sei und sahen deswegen schwierige Zeiten auf uns zukommen.

Wir waren zu optimistisch. Bis jetzt ist nichts passiert.

COVID hat dieses nun in zwei Arten geändert. Zum einen durch das Geldangebot und zum anderen durch die gestörten Lieferketten. Beides drückt nun die Preise nach oben.

Das Geldangebot zur Finanzierung der Covid bedingten staatlichen Hilfen ist extrem stark gestiegen. Die USD Geldmenge M2 ist bis jetzt in 2021 um 30% gewachsen. Weitere Milliarden zur Finanzierung des sogenannten Infrastruktur-Paketes werden durch zusätzliches Gelddrucken hinzukommen. Eine steigende Geldmenge führt immer zu steigenden Preisen (Inflation), falls die Produktion von Gütern und Dienstleistungen nicht im selben Umfang zunimmt (unter der Annahme einer konstanten Geldgeschwindigkeit).

Die FED / EZB / Bank of England / Bank of Japan können nicht das Geldangebot drosseln, da der resultierende Zinsanstieg zu Zahlungsausfällen der privaten Haushalte, der Unternehmen oder ganzer Staaten führen würde.

Die Produktion von Gütern und Dienstleitungen leidet unter mehreren Faktoren: Die Dienstleitungsbranche ist zum Teil noch im lockdown modus oder kann nicht ausreichend Arbeitskräfte finden (z.B. Restaurants), die Produktion von Gütern leidet unter fehlenden Vorprodukten (z.B. Chips), den stark steigenden Preisen für Vorprodukte (z.B. Holz, Kupfer, Baumaterialien) und die zunehmenden Transportpreise und Störungen des Transports (z.B. Häfen von Shanghai und San Francisco).

Alles zusammengefasst in einem Satz: das weltweite Niveau der Schulden ist gegenüber 2018 sogar noch gestiegen, das USD Geldangebot ist sehr stark gestiegen, während die Produktion von Gütern und Dienstleistungen durch mehrere Faktoren – die auch nicht über Nacht verschwinden – zurückgehalten wird.

Das sind perfekte Voraussetzungen für eine langfristig hohe Inflation. Hören Sie nicht auf das Geschwätz des „kurzfristigen Überschießens“ der Inflation.

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