„Nicht erst seit Corona ist der Bedarf an Pflegekräften eklatant hoch“, betont Ulf-Birger Franz, Wirtschaftsdezernent der Region Hannover, „umso wichtiger ist es, mehr junge Menschen für Berufe in der Pflege und die vielseitigen Perspektiven dieses Jobprofils zu begeistern.“ Das Projekt „Berufe fürs Leben – Berufsorientierung in der Pflege“ zielt nicht nur darauf ab, über das Berufsfeld zu informieren und interessierte Jugendliche anzusprechen, sondern auch allgemein- und berufsbildende Schulen sowie Gesundheitseinrichtungen miteinander in Kontakt zu bringen. Die Projektkosten belaufen sich auf insgesamt knapp 200.000 Euro und werden je zur Hälfte von Region und Agentur für Arbeit Hannover getragen.
„In der Pandemie wurde deutlich, wie wichtig Pflegefachkräfte für die Gesellschaft sind. Die Möglichkeiten für Jugendliche, spannende Einblicke in diese Berufsgruppe zu bekommen, wird ihnen helfen, Klarheit darüber zu erlangen, ob sie diese Berufe erlernen möchten“, erklärt Heike Döpke, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hannover. Wer sich informieren möchte, findet alle Infos zum Beruf Pflegefachmann/-frau unter https://berufe-fuers-leben.de/. Die frisch gelaunchte Seite vermittelt einen Überblick rund um die Ausbildung und informiert außerdem über die Handlungsfelder des Projekts.
Insgesamt 25 Auszubildende im zweiten Lehrjahr zum Pflegefachmann bzw. zur Pflegefachfrau sollen zu Ausbildungsbotschaftern werden und in den allgemeinbildenden Schulen für ihren Beruf werben – auf Augenhöhe und praxisnah. „Die Schulungen für die Botschafter starten ab Herbst mit den Berufsbildenden Schulen in Hannover, Springe und Neustadt“, berichtet Projektleiterin Yvonne Salewski von pro regio e. V.
Mit der Albert-Einstein-Schule Laatzen, der Leonore-Goldschmidt-Schule Mühlenberg, der KGS Sehnde und der Realschule Lehrte konnte pro regio außerdem bereits vier allgemeinbildende Schulen dafür gewinnen, das Projekt in ihr Wahlpflicht-Programm aufzunehmen. Im Juli gibt es für Lehrkräfte einen Workshop zu Beteiligungsmöglichkeiten am Projekt. „Wir sind bei den Schulen offene Türen eingerannt. Die Mikroprojekte mit Gesundheitseinrichtungen sollen fester Bestandteil in der Berufsorientierung werden“, freut sich Projektleiterin Salewski. Sie hofft zudem, dass durch die Webseite noch mehr Schulen das Angebot nutzen.
Aktionstage in Gesundheitseinrichtungen, digitale Aufgaben und eine Lernwerkstatt zum Ausleihen helfen den Schülerinnen und Schülern dabei, ihre Interessen und Stärken ganz praxisorientiert erkunden. Außerdem stehen auf der Webseite auch Materialien für Schulen und Gesundheitseinrichtungen bereit. „Wir sind dankbar für diese Form der Vermittlung“, berichtet Alexandr Vogelsang, Geschäftsführer des Pflegeanbieters Medizin Mobil, der zu den ersten sechs Praxispartnern des Projekts gehört. Weitere Gesundheitseinrichtungen und Pflegedienste aus der Region Hannover sind ebenfalls willkommen, zum Praxispartner zu werden und junge Menschen für eine Ausbildung in der Pflege zu gewinnen.
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