Laut Umfrage unter 20 000 Verbrauchern in 18 europäischen Ländern ist 2020 das Vertrauen in den Lebensmittelsektor gestiegen. Die Mehrheit der Verbraucher ist jedoch nicht der Meinung, dass der Sektor im Interesse der Allgemeinheit arbeitet.

  • Die Landwirte sind innerhalb des Lebensmittelsektors die vertrauenswürdigste Gruppe, sie genießen das Vertrauen von zwei Dritteln der europäischen Verbraucher.
  • Das Vertrauen in den Einzelhandel ist seit 2018 um 7 % gestiegen, möglicherweise aufgrund seiner Rolle bei der Aufrechterhaltung der Lebensmittelversorgung während der COVID-19-Pandemie – trotzdem sind weniger als die Hälfte der Verbraucher der Meinung, dass Einzelhändler, Hersteller oder Regierungsbehörden im öffentlichen Interesse handeln.
  • Nur drei von zehn europäischen Verbrauchern sind davon überzeugt, dass Lebensmittel nachhaltig produziert werden. Diese Statistik steht im Widerspruch zur steigenden Nachfrage der Verbraucher nach umweltverträglichen Produkten.

Das Vertrauen der Verbraucher in den Lebensmittelsektor ist im Verlauf der COVID-19-Pandemie gestiegen, wie ein neuer Bericht von Europas führender Initiative für Food Innovation zeigt.

Im Rahmen des EIT Food Trust Report wurden 19 800 Verbraucher aus 18 europäischen Ländern befragt, um das Vertrauen in das Lebensmittelsystem und in Lebensmittelprodukte zu messen. Die Studie wurde von einem Konsortium europaweiter akademischer Partner durchgeführt, darunter die University of Reading, das European Food Information Council (EUFIC), die Universität Aarhus, die KU Leuven und die Universität Warschau.

Aus dem Bericht geht hervor, dass das Vertrauen der Verbraucher in allen Bereichen des Lebensmittelsektors gestiegen ist, und somit auch ihr Vertrauen in Lebensmittelprodukte, mit einem Gesamtanstieg zwischen 3 und 8 %.

Landwirte genießen das Vertrauen der Öffentlichkeit, während Regierungen und Hersteller ins Hintertreffen geraten

Von allen Akteuren des Lebensmittelsektors bringen zwei Drittel (67 %) der europäischen Verbraucher den Landwirten das meiste Vertrauen entgegen, verglichen mit nur 13 %, die ihnen nicht vertrauen.

Der Einzelhandel ist die nächste Gruppe, der 53 % der Verbraucher ihr Vertrauen aussprechen – ein Anstieg von 7 % seit 2018, der möglicherweise mit der COVID-19-Pandemie sowie der Dankbarkeit zusammenhängt, die einige dem Sektor für die Aufrechterhaltung der Lebensmittelversorgung und des Zugangs zu Lebensmitteln entgegenbringen.

Das Vertrauen in Regierungsbehörden und Lebensmittelhersteller hingegen fällt zurück: Weniger als die Hälfte der Verbraucher in allen Ländern (47 % bzw. 46 %) geben an, dass sie diesen Gruppen vertrauen. Mehr als ein Viertel der Verbraucher (29 % bzw. 26 %) misstraut inzwischen aktiv den Behörden und den Herstellern.

Verbraucheranforderungen an die Gesundheit und Nachhaltigkeit von der Industrie nicht erfüllt

Hinsichtlich des Vertrauens in die Lebensmittel selbst sind die Verbraucher der Meinung, dass sich die Lebensmittelsicherheit insgesamt verbessert hat. Der Anteil derjenigen, die der Meinung sind, dass Lebensmittel im Allgemeinen sicher sind, stieg gegenüber 2018 um 8 % auf insgesamt 55 %.

Beim Thema Gesundheit sind jedoch weniger als die Hälfte (43 %) der europäischen Verbraucher der Meinung, dass Lebensmittel im Allgemeinen gesund sind, auch wenn sieben von zehn (71 %) angeben, gesunde Optionen den ungesunden vorzuziehen, sofern dies möglich ist. Inzwischen haben nur vier von zehn (40 %) das Vertrauen, dass die gekauften Lebensmittel insgesamt authentisch und nicht etwa gefälscht oder künstlich sind.

Ebenso sind nur drei von zehn Verbrauchern (30 %) davon überzeugt, dass Lebensmittel generell nachhaltig (d. h. umweltfreundlich, ressourcenschonend und ethisch vertretbar) produziert werden, während 42 % sie als nicht nachhaltig einstufen. In Deutschland steigt diese Zahl auf 56 % der Verbraucher (der höchste Wert in Europa), die der Ansicht sind, Lebensmittel seien generell nicht nachhaltig.

Dies steht im Widerspruch zu den Wertvorstellungen der Verbraucher: Mehr als drei Viertel (76 %) der Europäer geben an, sich moralisch verpflichtet zu fühlen, umweltfreundliche Produkte zu verwenden, während sechs von zehn (60 %) angeben, lieber nachhaltige als nicht nachhaltige Waren zu kaufen, wenn sie die Wahl haben – ein klares Indiz für die Chance, den Bedarf der Verbraucher an umweltfreundlichen Produkten zu erfüllen.

Professor Klaus Grunert von der Universität Aarhus äußert sich hierzu wie folgt:

„Die Weltbevölkerung wächst bis zum Jahr 2050 auf 10 Milliarden Menschen an. Wir brauchen daher innovative Technologien und kooperative Methoden vom Bauernhof bis zum Endverbraucher, um zugängliche und gesunde Lebensmittel nachhaltig zu liefern. Wie der ETI Food Trust Report aufzeigt, bestehen für die Lebensmittelindustrie klare Möglichkeiten nachzuweisen, dass sie im öffentlichen Interesse handelt und die Forderung der Verbraucher hinsichtlich Gesundheit und Nachhaltigkeit erfüllt.“

Saskia Nuijten, Director of Communication and Public Engagement bei EIT Food, erklärt hierzu:

Die Ereignisse des Jahres 2020 haben vielen Verbrauchern die Bedeutung unserer Lebensmittelinfrastruktur vor Augen geführt. Von der Verfügbarkeit von Produkten in den Supermärkten, bis hin zur Frage, wie sich unsere Lebensmittelproduktion auf die Umwelt auswirkt. Mit Blick auf die wirtschaftliche Erholung im kommenden Jahr wird es entscheidend sein, das Vertrauen zwischen Verbrauchern und der Lebensmittelbranche zu stärken, um die Versorgung aller zu verbessern.

„Wir müssen letztlich den Verbraucher in den Mittelpunkt der Entwicklung, der Produktion, des Vertriebs und der Förderung von Lebensmitteln stellen, um ein zukunftsfähiges Lebensmittelsystem zu schaffen. Viele unserer EIT-Food-Projekte umfassen die direkte Kooperation mit den Verbrauchern, um die Transparenz zu erhöhen und so eine gesunde und nachhaltige Auswahl von Lebensmitteln zu ermöglichen.“

Informationen zur Studie

Der EIT Food TrustTracker® ist ein evidenzbasiertes, von Experten geprüftes Instrument zum Messen des Verbrauchervertrauens. Er bildet das Vertrauen der europäischen Verbraucher in die Lebensmittel-Wertschöpfungskette nach Ländern und im Zeitverlauf anhand validierter Messskalen ab. Hierzu zählen das Vertrauen in die Kompetenz, Sorgfalt und Offenheit der Akteure sowie das Vertrauen in die Unbedenklichkeit der Lebensmittelprodukte (Authentizität, Gesundheit, Sicherheit, Nachhaltigkeit und Geschmack). 2018, im ersten Jahr seiner Anwendung, befragte der TrustTracker® über 5000 Verbraucher online in fünf europäischen Ländern. Im Jahr 2020 waren es bereits über 19 800 Verbraucher in 18 europäischen Ländern: Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Israel, Italien, Niederlande, Polen, Portugal, Rumänien, Schweiz, Spanien, Tschechische Republik, Türkei und Großbritannien. Die Studie wurde von einem Konsortium europaweiter akademischer Partner durchgeführt, darunter die University of Reading, das European Food Information Council (EUFIC), die Universität Aarhus, die KU Leuven und die Universität Warschau.

Die Umfrage wurde im Juni 2020 von Ipsos durchgeführt. Die Teilnehmer waren europäische Lebensmittelkonsumenten über 18 Jahre, die gleichmäßig über die 18 Länder verteilt und hinsichtlich Alter, Geschlecht und Region repräsentativ waren. Für den Vergleich der Veränderungen im Zeitverlauf verwenden wir die konsistente 5-Länder-Stichprobe, die seit 2018 jährlich vom TrustTracker® erhoben wird: Frankreich, Deutschland, Polen, Spanien, Großbritannien.

Neben der Umfrage führte EIT Food auch eine qualitative Studie durch, bei der Einzelpersonen in ganz Europa befragt wurden, um mehr über die Bedürfnisse, Wünsche, Wahrnehmungen, Absichten, Fragen, Bedenken und Vorstellungen der Bürger hinsichtlich Lebensmitteln und des Lebensmittelsystems zu erfahren. Die Erkenntnisse im Bericht entstammen zwei qualitativen Studien, die Ende 2019 und Anfang 2020 durchgeführt wurden und insgesamt 12 Länder abdecken. Die qualitativen Studien wurden in Zusammenarbeit mit Trust4Food, einer Arbeitsgemeinschaft bestehend aus der Universität Turin, dem spezialisierten Technologiezentrum AZTI, der University of Reading sowie dem Marktforschungsunternehmen Schmiedl Marktforschung GmbH durchgeführt.

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Über EIT Lebensmittel iVZW

EIT Food ist Europas führende Initiative für Lebensmittelinnovationen mit dem Ziel, einen nachhaltigen und zukunftssicheren Lebensmittelsektor zu entwickeln.

Die Initiative umfasst ein Konsortium aus wichtigen Industrieunternehmen, Startups, Forschungszentren und Universitäten aus ganz Europa. Sie ist eine von acht Innovationsgemeinschaften, die vom Europäischen Institut für Innovation und Technologie ([url=https://eit.europa.eu/]EIT[/url]) eingerichtet wurden, einer unabhängigen EU-Einrichtung, die 2008 gegründet wurde, um Innovation und Unternehmertum in ganz Europa zu fördern.

EIT Food zielt darauf ab, in enger Zusammenarbeit mit den Verbrauchern neue wissens- und technologiebasierte Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, die langfristig einen gesünderen und nachhaltigeren Lebensstil für alle europäischen Bürger ermöglichen.

EIT Food hat die RisingFoodStars Association gegründet, die als Schirm für Startups und Scaleups mit hohem Potenzial im Bereich Agrarerzeugnisse dient, um eine ausgewählte Gruppe von jungen Unternehmen zu unterstützen und zu fördern. Die Gesellschaft ist ein Partner von EIT Food und ermöglicht ihren Mitgliedern die Teilnahme an allen EIT Food-Aktivitäten, um dazu beizutragen, die strategischen Ziele von EIT Food zu erreichen.

EIT Food wird vom Europäisches Institut für Innovation und Technologie (EIT) unterstützt.

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