Kundenzufriedenheit steht für deutsche Freelancer an erster Stelle, auch wenn das Projekt ursprünglich länger dauert als gedacht. Denn 75% der Freiberufler in Deutschland arbeiten oft länger an einem Projekt als sie ursprünglich kalkuliert haben, stellen dies jedoch nicht in Rechnung. Das zeigen die Ergebnisse der repräsentativen* So arbeitet Deutschland-Studienreihe.

Wirtschaftlichkeit und Projekterfolg – für beide Seiten
Freelancer sind aus Unternehmenssicht eine unverzichtbare Ressource, um Projekte auf qualitativ hohem Niveau termingerecht abliefern zu können. Dabei bringen sie wertvolles Wissen und vielfältige Erfahrungen mit, die sie im Zuge der Beauftragung einbringen können. So kann externes Wissen entsprechend der spezifischen Projektanforderungen ins Unternehmen geholt werden. Gleichzeitig tragen Freelancer für sich selbst Sorge – das wird nicht zuletzt in der Corona-Pandemie mehr als deutlich, da sie kein (finanzielles) „Sicherheitsnetz“ eines Arbeitgebers auffängt. Sie sind für ihr Risiko, ihre Altersvorsorge, Sozialabgaben und Co. selbst verantwortlich. Aspekte, die bei der Kalkulation des Honorars zu berücksichtigen sind. Als Freelancer ist es deshalb ratsam, sowohl das Lohnniveau ähnlicher Positionen sowie die Marktlage permanent zu beobachten. Blickt man auf die Studienergebnisse, so zeigt sich deutlich: Mehr als die Hälfte der Freelancer (54 Prozent) bevorzugt die Abrechnung eines Projektes nach Stundensätzen. Davon gefolgt finden Tagessätze insbesondere bei IT-Freelancern (26 Prozent) und Engineering-Freelancern (24 Prozent) Anklang. Im Vergleich dazu setzen Freiberufler anderer Branchen auf projektbasierte Abrechnung (31 Prozent). 

„Bei einigen Aufträgen beobachten wir, dass das Projekt von Kundenseite verlängert wird, da es mehr Ressourcen benötigt als zuerst angenommen.“ Timo Lehne, SThree.

Deshalb lohnt sich in jedem Fall ein umfängliches Briefing vor dem Projektstart, bereits während des Interviewprozesses, bei dem der Kunde sowie der beauftragte Freelancer ihre Anforderungen und Erwartungen abstimmen können. Dies belegen auch die Zahlen: 68 Prozent der Befragten sehen klare Absprachen als Erfolgsrezept bei der Zusammenarbeit und hinsichtlich der Produktivitäts-Steigerung im Job-Alltag.

Freiberufler ist nicht gleich Mitarbeiter!
Um die Auftraggeber sofort unterstützen zu können, müssen Freelancer bestimmte Kriterien für den Status als Selbstständiger erfüllen. Und ein Großteil der Befragten (78 Prozent) ist überzeugt, diesen Anforderungen gerecht zu werden – bei 21 Prozent herrscht hingegen Unsicherheit.  Scheinselbständigkeit ist kein Kavaliersdelikt und sollte, laut befragten Freelancern, Konsequenzen nach sich ziehen: Kündigung der aktuellen Projekte durch den Auftraggeber (27 Prozent), strafrechtliche Konsequenzen (25 Prozent) und Geldstrafen (22 Prozent).

Dennoch bleibt festzuhalten: Freelancer in Deutschland machen hier vorwiegend sehr positive Erfahrungen mit ihren Auftraggebern. 77 Prozent arbeiten mit Unternehmen zusammen, die den Unterschied zwischen Freiberuflern und internen Mitarbeitern in der Organisation entsprechend abbilden. Ein paar schwarze Schafe gibt es leider dennoch: Fast jeder Vierte (23 Prozent) trifft auf Auftraggeber, die nicht angemessen zwischen Mitarbeitern und Freelancern unterscheiden. Manchmal sollten Unternehmen noch genauer hinsehen – darf ein Externer beispielsweise zur Weihnachtsfeier eingeladen werden? Ist es erlaubt, ihn in ein Büro zusammen mit festangestellten Mitarbeitern zu setzen? Hier gilt: Wer die Antworten auf solche und weitere Fragen nicht kennt, sollte sich gründlich informieren und möglicherweise auch beraten lassen. Solche Unsicherheiten treffen Freelancer der MINT-Branche massiv: 25 Prozent der IT-Freelancer und 31 Prozent der Engineering-Freelancer haben bereits Aufträge verloren, weil ihr Kunde Angst vor Scheinselbständigkeit hatte.

Produktivitäts-Garant: Spaß & Kommunikation
Gut informiert fühlen sich 71 Prozent der Freelancer über die Compliance-Richtlinien ihres Auftraggebers und 41 Prozent sehen keinen Bedarf für eine stärkere Überprüfung hinsichtlich der Regeleinhaltung. Laut 38 Prozent sollten bei Mobbing und Diskriminierung stärkere Kontrollen erfolgen. Neben moralischen, steuerlichen und rechtlichen Aspekten, spielen auch das eigene Projekt- und Zeitmanagement bei Freelancern eine entscheidende Rolle für die erfolgreiche Zukunft als eigener Chef. Für einen produktiven Arbeitsalltag sorgen Spaß an der Aufgabe (71 Prozent), klare Absprachen und Verantwortlichkeiten (68 Prozent) sowie regelmäßiges Feedback (28 Prozent). Ein zusätzlicher Produktivitäts-Booster sind materielle Anreize (31 Prozent).

*Die repräsentative Studie So arbeitet Deutschland ist eine regelmäßige Untersuchung der Personalberatung SThree. Sie betrachtet die Wunscharbeitswelt deutscher Arbeitnehmer und Freelancer und vergleicht diese mit deren Wirklichkeit. Regelmäßig Updates dazu sowie ein Whitepaper finden Sie auch unter so-arbeitet-deutschland.com sowie auf unserem Instagram Account So_arbeitet_Deutschland.
Die verwendeten Daten der repräsentativen So arbeitet Deutschland-Studie beruhen auf einer Online-Umfrage des Marktforschungsunternehmens Kantar, an der 1.990 Personen (1.149 Festangestellte und 841 Freelancer) aus der IT-Branche, dem Ingenieurwesen sowie einem Querschnitt aller weiteren Branchen in Deutschland im Februar 2020 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden derart gewichtet, dass die Anteile abhängig und freiberuflich Beschäftigter in der IT, dem Engineering sowie den verbleibenden Beschäftigungszweigen als Ganzes den realen Größenverhältnissen entsprechen. In dieser vorliegenden So arbeitet Deutschland-Sonderedition „Fokus Freelancer“ werden die Ergebnisse von 841 befragten Freelancern (davon 297 aus dem Engineering-Sektor und 261 IT-Freelancer) beleuchtet.

 

Über die SThree GmbH

Die 1986 in London gegründete SThree Group ist eine international tätige Personalberatung. SThree unterstützt Fach- und Führungskräfte bei der individuellen Karrieregestaltung ebenso wie Unternehmen bei der Suche nach hochspezialisierten Mitarbeitern für Festanstellungen und Projektaufträge. Mit derzeit über 2.800 Beschäftigten weltweit zählt die Personalberatung zu den größten der Branche und ist in Deutschland führender Vermittler von Professionals in Festanstellungen. Über 1000 Mitarbeiter arbeiten an Standorten in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Hannover, Nürnberg, München und Stuttgart sowie Wien und Zürich. In der DACH-Region erwirtschaftet SThree jährlich knapp 300 Millionen Euro Umsatz.

Mit den Geschäftszweigen Computer Futures, Progressive Recruitment, Huxley, Real Staffing, Madison Black und Global Enterprise Partners deckt SThree im deutschsprachigen Raum die Bereiche IT, Ingenieurwesen und Global Energy, Bank- und Finanzwesen, Life Sciences sowie Design und Kommunikation ab. Als Branchenexperten kennen die spezialisierten Berater die Herausforderungen der jeweiligen Märkte und profitieren von ihrem lokalen wie internationalen Kunden- und Kandidatennetzwerk. Als Schnittstelle zwischen Fach- und Führungskräften sowie Unternehmen verfügt SThree über umfassende Expertise des Arbeitsmarktes und der Arbeitswelt 4.0.

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