Seit Beginn der Corona-Pandemie war für IT-Spezialisten nicht mehr an Urlaub oder Erholung zu denken. Damit die Unternehmen weiter funktionieren und deren digitale Infrastruktur erhalten bleibt, waren die IT-Experten damit beschäftigt, die Zugänge zum Firmennetz zu erweitern, komplexe Telefonanlagen ins Home-Office zu verlegen und neue Strukturen zu schaffen, um digitales Lernen zu ermöglichen. Doch jetzt, wo andere Urlaub machen und im Büro eine zunehmend sommerlich entspannte Atmosphäre herrscht, können Technikexperten ihre Zeit endlich wieder flexibler nutzen. Einerseits, um besonders im Hinblick auf eine mögliche neue Pandemiewelle die Digitalisierungsfortschritte weiterzuentwickeln, andererseits, um einige Punkte auf der To-Do-Liste abzuarbeiten.

Damit IT-Admins ihre Zeit bestmöglich nutzen können, hat Sascha Giese, Head Geek™ bei SolarWinds, vier Tipps zusammengestellt:

Tipp 1: Zeit zum Aufräumen nutzen – auch draußen: Ja, der Sommer bietet optimale Bedingungen, um Ordnung zu schaffen: Die Sonne scheint, da müssen doch „dringend“ die Kabel im Außenbereich neu verlegt werden. Auch das Regal im Büro sollte ausgemistet werden und bietet Abwechslung zur gewöhnlichen PC-Arbeit am Bildschirm. Im Serverraum könnte man es sich zur Aufgabe machen, die Kabel farblich zu sortieren. Das macht sicher Eindruck bei den Kollegen. 

Tipp 2: Maintenance, wenn die anderen im Urlaub sind: Gerade wenn weniger Mitarbeiter im Büro sind, lohnt es sich doch einmal genauer zu prüfen, welche Nutzerkonten und Zugänge vergeben sind: Welche Konten haben welche Zugriffsrechte, wann war der letzte Log-In? Gibt es die Mitarbeiter noch oder ist wer gerade im Urlaub? Erkennt man verdächtige Aktivitäten? Eine Access-Rights-Management-Lösung kann hilfreich sein, und bei solchen Vorgängen unterstützen.

Auch Updates können in dieser Zeit einfacher durchgeführt werden. Mit weniger Mitarbeitern können diese problemlos installiert werden, auch wenn das Telefon für eine halbe Stunde einmal nicht geht.

Was einem sonst böse auf die Füße fallen kann, ist, wenn Zertifikate ihre Gültigkeit verlieren. Die Laufzeit solcher Gültigkeiten erstreckt sich über zwei bis fünf Jahre. Rechtzeitige Verlängerungen vermeiden daher unnötigen Ärger mit den Vorgesetzten, und so etwas kann in der Sommerzeit schnell überprüft werden.

Tipp 3: Wiederkehrende Aufgaben automatisieren: Wäre es nicht schön, wenn IT-Experten die Zeit mit einem Kaffee in der Sonne verbringen könnten, während automatische Vorgänge alle Systeme am Laufen halten? Soweit ist es in Sachen Automatisierung tatsächlich noch nicht, aber für die Zukunft kann diese viele redundante Aufgaben abnehmen. Nun ist die Zeit sich damit zu befassen. Es muss nicht kompliziert sein, simple Skripte kann man sich schnell selbst beibringen. Denken Sie an die Aufgaben und Arbeitsschritte, die sich permanent wiederholen. Hat einer der Belegschaft mal wieder das Passwort vergessen? Einfache automatisierte Chatbots können ein solches Problem anstelle des Admins lösen.

Tipp 4: Vorbereitungen für den Herbst treffen: So groß die Herausforderungen zu Beginn des Lockdowns für die IT auch waren, so groß ist nun die Sorge, den Weg zurück ins Büro zu wagen. Mit Blick auf eine mögliche zweite Welle sollte die IT-Abteilung jetzt einen gut überlegten Back-to-the-Office-Plan erstellen, um einen weiteren Stresstest für das Team zu vermeiden. Der Start der Umsetzung (Tag X) eines solchen Planes lässt sich auf ein beliebiges Datum festlegen und ist so – je nach Pandemielage – jederzeit verschiebbar.

Folgende Fragen sollten dabei berücksichtigt werden:

  • Welche Teams oder Abteilungen kommen an Tag X zurück ins Büro, welche an Tag Y? Welche Vorbereitungen müssen die IT-Experten dafür einen Monat/eine Woche/einen Tag davor jeweils getroffen haben?
  • Braucht man weiterhin alle Dateien in der Cloud? Wenn nicht, müssen bestimmte Applikationen oder Daten zurück verschoben werden?
  • Wurden zusätzliche Ressourcen, etwa für Remote-Zugriffe, umgesetzt oder neu verteilt?

Natürlich sollte auch jeder Technikexperte richtigen Urlaub machen – ganz ohne Laptop und Diensthandy. Diese Zeit muss, wie in jeder anderen Abteilung, von Kollegen abgedeckt werden. Und wenn es dann doch einmal brennt, kann das Unternehmen kurzfristig externe Hilfe eines Managed Service Providers (MSP) anfordern. Das kann zwar extra kosten, aber ein Komplett-Ausfall des IT-Admins durch Überarbeitung ist noch teurer.

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