Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat zwei neue Vizepräsidenten: Die Mitgliederversammlung der DFG wählte am Mittwoch, dem 1. Juli 2020, in ihrer Sitzung im Rahmen der DFG-Jahresversammlung den Molekularbiologen Professor Dr. Axel A. Brakhage sowie den Ingenieurwissenschaftler Professor Dr.-Ing. Hans Hasse in das Präsidium der größten Forschungsförderorganisation und zentralen Selbstverwaltungseinrichtung für die Wissenschaft in Deutschland. Brakhage folgt auf Professorin Dr. Katja Becker, die seit Anfang 2020 DFG-Präsidentin ist, Hasse übernimmt das Amt vom Ingenieurwissenschaftler Professor Dr.-Ing. Frank Allgöwer.

Neben den beiden neuen Mitgliedern im Präsidium wurden die Anglistische Literaturwissenschaftlerin Julika Griem als Vizepräsidentin und der Chemiker Roland A. Fischer als Vizepräsident für eine weitere Amtszeit gewählt. Die Mitgliederversammlung fand wie alle Gremiensitzungen der DFG-Jahresversammlung 2020 infolge der Coronavirus-Pandemie als Videokonferenz statt.

Axel A. Brakhage hat den Lehrstuhl für Mikrobiologie und Molekularbiologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena inne und ist Wissenschaftlicher Direktor des Leibniz-Instituts für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie (Leibniz-HKI). Die Infektionsbiologie human-pathogener Pilze gehört ebenso zu seinen Forschungsschwerpunkten wie die mikrobielle Kommunikation oder die Suche nach mikrobiellen Wirkstoffen und die Entwicklung von Antibiotika. Der DFG ist er nicht zuletzt als Sprecher einer in der Exzellenzinitiative geförderten Graduiertenschule, eines Sonderforschungsbereichs (SFB)/Transregio sowie seit 2019 des Exzellenzclusters „Balance of the Microverse“ verbunden. Außerdem war er acht Jahre Mitglied und davon vier Jahre Sprecher eines Fachkollegiums. Brakhage ist Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, zu deren Senator er 2020 ernannt wurde, und Fellow sowohl der europäischen als auch der amerikanischen Academy of Microbiology.

Hans Hasse leitet den Lehrstuhl für Thermodynamik an der Technischen Universität Kaiserslautern. Er war von 2016 bis 2020 Mitglied im Senat der DFG und von 2008 bis 2016 Mitglied des Fachkollegiums „Verfahrenstechnik, Technische Chemie“, dessen Sprecher er von 2012 bis 2016 war. Seit 2011 ist Hasse zudem Sprecher des SFB „Bauteiloberflächen: Morphologie auf der Mikroskala“. Er war weiterhin Sprecher zahlreicher anderer koordinierter DFG-Förderprogramme, die sich unter anderem mit der Modellierung und Simulation verfahrenstechnischer Prozesse befassten. Hasse wurde mehrfach ausgezeichnet, so 2013 mit dem PRACE ISC Award für einen Weltrekord in der Systemgröße bei Molekulardynamik-Simulationen, 2014 mit dem Ernest-Solvay-Preis und 2015 mit dem Akademiepreis des Landes Rheinland-Pfalz. Seit 2019 ist er Mitglied der Akademie für Wissenschaften und Literatur in Mainz.

Die wiedergewählte Vizepräsidentin Julika Griem ist seit 2018 Leiterin des Kulturwissenschaftlichen Instituts (KWI) in Essen, nachdem sie zuvor als Professorin für Anglistische Literaturwissenschaft an der Goethe-Universität in Frankfurt/Main und an der Technischen Universität Darmstadt tätig war. In ihrer ersten Amtszeit setzte sich Griem seit 2016 vor allem für die Anliegen der Geistes- und Sozialwissenschaften in der DFG ein. Ihr besonderes Interesse gilt der Wissenschaftskommunikation, so ist sie Vorsitzende der Jury für den Communicator-Preis, der jährlich vom Stifterverband und der DFG verliehen wird. Griem setzte sich zudem für die deutsch-japanische sowie die deutsch-israelische Projektkooperation ein.

Der ebenfalls wiedergewählte Vizepräsident Roland A. Fischer ist seit 2016 Inhaber des Lehrstuhls für Anorganische und Metallorganische Chemie an der Technischen Universität München und war zuvor Professor an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und der Ruhr-Universität Bochum. Er engagierte sich in seiner ersten Amtszeit seit 2016 insbesondere für die Fortentwicklung und Umsetzung der Forschungsorientierten Gleichstellungsstandards der DFG und vertrat die DFG im Joint Committee mit ihrer chinesischen Partnerorganisation NSFC sowie im Governing Board von Science Europe.

Zusammen mit Präsidentin Katja Becker, den neuen Vizepräsidenten Axel A. Brakhage und Hans Hasse sowie den Wiedergewählten Julika Griem und Roland A. Fischer gehören dem Präsidium der DFG die Mathematikerin Professorin Dr. Marlis Hochbruck, die Informatikerin Professorin Dr. Kerstin Schill, die Medizinerin Professorin Dr. Britta Siegmund sowie der Rechtswissenschaftler Professor Dr. Wolfgang Schön als Vizepräsidentinnen und -präsidenten an. Der Präsident des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft, Professor Dr. Dr. Andreas Barner, gehört kraft Amtes dem Präsidium mit beratender Stimme an.

„Ich freue mich sehr, gemeinsam mit diesem Präsidium die strategische und konzeptionelle Ausrichtung der DFG voranzutreiben und mit aller Kraft für die weitere Stärkung der Forschung und speziell der Grundlagenforschung an den Hochschulen in Deutschland und für die Belange der von uns geförderten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einzutreten“, sagte Präsidentin Katja Becker nach den Wahlen und Wiederwahlen in der Mitgliederversammlung.

Becker verabschiedete zudem den ausscheidenden Vizepräsidenten Frank Allgöwer und dankte ihm für sein intensives und vielfältiges Engagement im Präsidium in den vergangenen acht Jahren. Allgöwer hatte hier einen Akzent vor allem auf interdisziplinäre Perspektiven gelegt, leitete den Gemeinsamen Ausschuss zum Umgang mit sicherheitsrelevanter Forschung der DFG und der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina sowie das Expertengremium für den Aufbau der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI). Der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preisträger war zudem Vorsitzender der Jury für den Communicator-Preis, Mitglied der Expertenkommission Digitaler Wandel und arbeitet auch in der jüngst eingerichteten interdisziplinären Kommission für Pandemieforschung der DFG mit. All diese und zahlreiche weitere Aufgaben habe Allgöwer „mit großer Leidenschaft und Bravour sowie mit bestechender geistiger Wachheit, unerschöpflicher Kreativität und unbändigem Leistungswillen übernommen und erfüllt“, so die DFG-Präsidentin.

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