Voller Stolz kann die Mannschaft von Sibanye-Stillwater auf das erste Quartal 2020 zurückblicken! Denn der südafrikanische Gold- und PGM-Metall-Produzent Sibanye-Stillwater (ISIN: ZAE000173951 / NYSE: SBSW) erzielte ein vierteljährliches bereinigtes EBITDA von 11.132 Mio. Rand (R) oder 724 Mio. USD. Zudem haben die Südafrikaner ihre Nettoverschuldung signifikant reduziert.

Dank einem starken Jahresstart, bei dem die operative und finanzielle Leistung im ersten Quartal 2020 wesentlich besser ausfiel als im Vergleichszeitraum 2019, konnten die US-PGM-Betriebe einen Anstieg um 8 % bezüglich der abgebauten 2E-PGM-Produktion im Vergleich zum ersten Quartal 2019 zum Ergebnis beisteuern. Das spiegelt die Rückkehr zu den geplanten Produktionsraten wider.

Aber auch die solide Leistung der PGM-Betriebe in Südafrika setzte sich fort, wobei die 4E-PGM-Produktion im Jahresvergleich um satte 59 % zunahm, was allerdings auf die erfolgreiche Integration des ‚Marikana‘-Betriebs nach der Übernahme von Lonmin Plc. im Juni 2019 zurückzuführen ist.

Die Goldproduktion aus den südafrikanischen Betrieben stieg ebenfalls signifikant, und zwar um 66 %, da sich die Produktion im Vergleich zum ersten Quartal 2019, das durch den fünfmonatigen AMCU-Streik beeinträchtigt wurde, normalisierte.

Auch wenn sich die Edelmetallpreise im ersten Quartal 2020 volatil präsentierten, erreichten die Palladium- und Rhodiumpreise Rekordniveaus, bevor sie Ende März 2020 aufgrund der sich ausbreitenden COVID-19 Pandemie im Zuge der kollabierenden Aktienmärkte wieder korrigierten. Bei den US-PGM-Betrieben lag der Verkaufspreis für 2E-PGM im Q1-2020 bei durchschnittlich 2.053,- USD/2E-Unzen und damit 57 % höher als im Q1-2019. Eine weitere Abwertung des Rands sorgte für einen zusätzlichen Ertragsschub für die Betriebe in Südafrika, wobei der durchschnittliche Verkaufspreis für 4E-PGM im 1. Quartal 2020 bei 33.192,- USD je Unze lag, und damit 94 % höher als im Vorjahr, und der durchschnittliche Goldpreis in Rand um 35 % auf 95.323,- USD je kg stieg.

Das bereinigte EBITDA der gesamten Gruppe für das erste Quartal 2020 war ebenfalls signifikant höher als im ersten Quartal 2019 und stieg von 10.324 Mio. R bzw. 666 Mio. USD auf 11.132 Mio. R bzw. 724 Mio. USD. Ebenfalls gelang eine Reduzierung der Nettoverschuldung von 1,25xEBTDA Ende Dezember 2019 auf 0,75xEBTDA per Quartalsende.

Der Konzern befindet sich in einer soliden finanziellen Lage mit einem Verschuldungsgrad, der jetzt deutlich unter dem gesetzten 1xEBTDA-Ziel liegt. Auch Liquidität ist ausreichend vorhanden, trotz der vorübergehenden Aussetzung der Produktion in den südafrikanischen Betrieben aufgrund der COVID-19-Sperrvorschriften.

Angesichts der reduzierten Dollar-Nettoverschuldung stieg die verfügbare Liquidität zum 31. März 2020 auf 18.315 Mio. R bzw. 1.026 Mio. USD, bestehend aus 16.357 Mio. R bzw. 916 Mio. USD Barbestand, 214 Mio. R bzw. 12 Mio. USD zugesagten, nicht in Anspruch genommenen Fazilitäten, und 1.744 Mio. R bzw. 98 Mio. USD verfügbaren, nicht zugesagten „Übernachtfazilitäten“. Die verfügbaren Fazilitäten der RCF in Rand wurden vor der COVID-19-Sperrung in Südafrika als Vorsichtsmaßnahme in Anspruch genommen. Die PGM-Betriebe in den USA waren im zweiten Quartal 2020 bis heute in Betrieb, und nach der Änderung der COVID-19-Sperrverbotsbeschränkungen in Südafrika werden die Betriebe im Mai auf eine anfängliche Kapazität von 50 % wieder hochgefahren. Die Gruppe hat das Betriebskapital optimiert und die Liquidität und Bilanzflexibilität erhöht, um eine angemessen robuste, finanzielle Position zu gewährleisten. Die Hauptpriorität bleibt die weitere Senkung der Nettoverschuldung.

Neal Froneman, CEO von Sibanye, unterstrich, dass die intensive Konzentration auf eine sichere Produktion in den Betrieben und die Umsetzung mittel- und langfristiger Sicherheitsinitiativen, die durch den strategischen Rahmen für die Schadensfreiheit untermauert werden, fortgesetzt werden und veranschaulichte: „Die Goldbetriebe in Südafrika erreichten am 6. Mai 2020 eine beispiellose Zahl von 11,5 Mio. todesfallfreien Schichten.“

Details zu einigen US-PGM-Betrieben

Die geförderte 2E-PGM-Produktion mit 141.585 2E-Unzen lag im ersten Quartal 8 % höher als im Vergleichsquartal des Vorjahres. Die Produktion der ‚Stillwater‘-Mine lag im Q1-2020 mit 83.445 Unzen um 3 % höher als im Q1-2019, während ‚East Boulder‘ 58.140 Unzen lieferte und damit 17 % mehr als im Q1-2019.

Die ‚All-in Sustaining Costs‘ (‚AISC‘) von 894,- USD/2E-Unzen für das 1. Quartal 2020 lagen 7 % höher als im Vergleichszeitraum 2019, was hauptsächlich auf die geringere Produktion aus dem ‚Blitz‘-Betrieb sowie und höhere Lizenzgebühren und Steuern infolge eines 37,- USD höher realisierten PGM-Verkaufspreises zurückzuführen ist.

Das Recyclingverfahren führte im Q1-2020 durchschnittlich 28 Tonnen Katalysatormaterial pro Tag zu, 9 % mehr als im Vorjahresquartal. Die hohen Recycling-Einspeisungsraten stiegen im ersten Quartal 2020 mit 33 Tonnen pro Tag um weitere 60 % gegenüber Q1-2019 an. Angesichts beträchtlicher Einnahmen gegen Ende des Quartals und vor den COVID-19-bezogenen Beschränkungen belief sich der Recyclingbestand auf etwa 815 Tonnen, was sich allerdings wieder auf ein normales Niveau von rund 200-300 Tonnen reduziert hat.

Die Bedrohung durch COVID-19 wurde proaktiv durch die Einführung von Reaktionsplänen und Aktionen sowie die Aussetzung von nicht essentiellem Wachstumskapital auf ‚Blitz‘ bewältigt. Trotz dieser Maßnahmen wird für 2020 immer noch ein bedeutender Anstieg der abgebauten 2E-PGM-Produktion aus den PGM-Betrieben in den USA prognostiziert. Angesichts der bereits erwähnten Aussetzung der nicht lebensnotwendigen Aktivitäten auf ‚Blitz‘ wird erwartet, dass die Investitionsausgaben auf 200 bis 220 Mio. USD für das Jahr sinken werden, das sind etwa 60 Mio. USD weniger als bisher angenommen. Ungefähr 60 % dieser erwarteten Ausgaben sind Wachstumskapital, einschließlich der Ausgaben für das ‚Fill the Mill‘ (‚FTM‘)-Projekt.

Details zu einigen Südafrika PGM-Betrieben

Die PGM-Betriebe in Südafrika zeigen weiterhin eine starke Leistung, mit einer 4E-PGM-Produktion von 418.072 4E-Unzen im ersten Quartal 2020, einer Steigerung von 59 % gegenüber dem Vergleichszeitraum 2019. Die höheren ‚AISC‘ von 16.745 R/4E-Unzen (1.089 USD/4E-Unzen) im Jahresvergleich spiegeln die Änderung des Lohngefüges auf ‚Rustenburg‘, höhere Lizenzgebühren und die Einbeziehung der Produktion aus dem Betrieb ‚Marikana‘ wider. Der Verkauf von 4E-PGM lag mit 522.843 4E-Unzen um 25 % höher als die Produktionsleistung im ersten Quartal, was dem Verkauf von Lagerbeständen zugeschrieben werden kann.

Die 4E-PGM-Produktion aus ‚Kroondal‘ lag allerdings mit 53.458 4E-Unzen 8 % hinter dem Vorjahr, was allerdings den Auswirkungen der COVID-19-Sperre geschuldet ist.

Die Integration des ‚Marikanabetriebes‘ hingegen verlief reibungslos. Dieser produzierte im 1. Quartal 2020 171.997 4E-Unzen und verarbeitete 8.068 4E-Unzen. Aber auch hier führte die COVID-19-Sperrung später zu einem Produktionsrückgang von etwa 14.650 4E-Unzen. Aber dennoch, und das ist erstaunlich konnten die ‚AISC‘ von R17.128/4E-Unzen (1.114,- USD/4E-Unzen) um 2 % gegenüber dem vierten Quartal 2019 gesenkt werden, was die Kostenvorteile der bereits realisierten Synergien belegt.

Auch die Q1-Chromeinnahmen in Höhe von 324 Mio. R konnten gegenüber dem Vorjahresquartal von 304 Mio. R deutlich gesteigert werden.

Die Einbeziehung der Einnahmen aus dem Betrieb in ‚Rustenburg‘ und dem Betrieb in ‚Marikana‘ führte zusammen mit dem 94 % höheren durchschnittlichen 4E-PGM-Marktpreis zu einem signifikanten Anstieg des bereinigten EBITDA auf 8.043 Mio. R (523 Mio. USD) gegenüber 880 Mio. R (63 Mio. USD) im Q1-2019. Dies war auch deutlich höher als das bereinigte EBITDA von 3.823 Mio. R (260 Mio. USD) im vierten Quartal 2019, wobei die bereinigte EBITDA-Marge von 39 % im vierten Quartal 2019 auf 51% im ersten Quartal 2020 stieg. Trotz des Rückgangs der PGM-Preise infolge der anhaltenden Abwertung des Rands ist der durchschnittliche Marktpreis für das 2. Quartal 2020 bis heute über 30.000 R/4E-Unzen geblieben.

Die südafrikanischen PGM-Betriebe haben mit einem schrittweisen Aufbau der Produktion in Übereinstimmung mit den geänderten Vorschriften im Sinne des Katastrophenschutzgesetzes COVID-19 begonnen. Die erste Phase umfasst die Wiederaufnahme der Übertageproduktion und einen begrenzten Untertagebau zur Ergänzung des Übertagematerials, wobei der anschließende Aufbau bis zu 50 % wahrscheinlich im Mai 2020 erfolgen wird. Nach einer Überprüfung der nicht wesentlichen Investitionsausgaben wurden, die für das Jahr prognostizierten Investitionsausgaben um etwa 900 Mio. R auf 2.200 Mio. R reduziert. Ungefähr 60 % der Ausgabenreduzierung stehen im Zusammenhang mit der Erschließung von Erzreserven, die zurückgestellt wurden.

Details zu den Goldbetrieben in Südafrika

Erfreulich entwickelte sich auch die Goldproduktion der südafrikanischen Betriebe. So konnten im ersten Quartal 7.405 kg (238.076 Unzen) und damit 66 % mehr Gold als im Vergleichszeitraum 2019 produziert werden. Auch die Gesamtförderkosten von 741.858 R/kg (1.500,- USD/Unze) konnten gegenüber 914.590 R /kg (2.030,- USD/Unze) im ersten Quartal 2019 deutlich verbessert werden.

Die Rückkehr zu normalisierten Produktionsniveaus nach dem Streik im ersten Halbjahr 2019 und dem 35%igen Anstieg des Goldpreises auf 795.323 R /kg (1.608,- USD/Unze) führte zu einer Wende beim bereinigten EBITDA. Von einem Verlust von 1.611 Mio. R (115 Mio. USD) im ersten Quartal 2019 konnte man im ersten Quartal 2020 ein Plus von 1.126 Mio. R (73 Mio. USD) verbuchen.

Ebenfalls in die Karten spielte dem Konzern die vorzeitige Abwicklung des Metallkaufabkommens. Diese hat Sibanye-Stillwater (ISIN: ZAE000173951 / NYSE: SBSW) für einen Preis von 50 Mio. USD von seinem Partner erworben, der laut Bewertung unter Verwendung der Spot-PGM-Preise am 27. Februar 2020 einen zurechenbaren Wert von ca. 81 Mio. USD hatte, heute entsprechend mehr.

Die Tochtergesellschaften des südafrikanischen Gold- und PGM-Metall-Produzenten Sibanye-Stillwater– Western Platinum Proprietary Limited (‚WPL‘), Eastern Platinum Limited (‚EPL‘) und Lonmin Limited (UK), die gemeinsam unter der Bezeichnung ‚Marikana‘-Betriebe firmieren, haben mit dem Verkäufer RFW Lonmin Investments Limited eine Erlass- und Aufhebungsvereinbarung über die vorzeitige Abwicklung einer vorherigen Streaming-Vereinbarung zu günstigeren Bedingungen geschlossen.

Die Transaktion wird ein kostenintensives, gesichertes, langfristiges Finanzierungsinstrument ablösen und durch eine wesentlich kostengünstigere, ungesicherte, kurzfristige Fazilität ersetzt, die betriebliche Flexibilität für die ‚Marikana‘-Betriebe sichert sowie die Möglichkeit bietet, die jetzt nicht zweckgebundenen Metalle Palladium und Rhodium zur Realisierung optimaler Preisgestaltungsmöglichkeiten sofort zu vermarkten.

Hintergrund ist der Abschluss einer Streaming-Transaktion im Mai 2016 durch Lonmin mit dem Verkäufer RFW Lonmin, wobei dieser eine Vorauszahlung in Höhe von 50 Mio. USD an WPL leistete, damit WPL das Bulk Tailing Treatment Project (‚BTT‘, Projekt zur Wiederaufbereitung von Aufbereitungsrückständen) vollständig finanzieren konnte. Das Projekt umfasst den erneuten Abbau bestimmter Bergehalden von WPL und EPL. Im Gegenzug mussten die Käufer einen Teil der aus dem BTT-Projekt gewonnenen Metalle (Platin, Palladium, Rhodium, Gold, Ruthenium und Iridium) an RFW Lonmin liefern. Das gelieferte Metallvolumen wurde als Teil des gesamten aus dem ‚BTT‘-Projekt gewonnenen Metalls mit festgelegten garantierten Mindestliefermengen auf monatlicher Basis zu einem vereinbarten Preis berechnet, der gegenüber den durchschnittlichen Spotpreisen um 16 % bis 20 % geringer ausfiel. Darüber hinaus wurde RFW Lonmin bis zur Lieferung einer Mindestmenge an Metall eine gewisse Sicherheit für die Assets des ‚BTT‘-Projekts gewährt.

Die vorzeitige Abwicklung wurde über einen PGM-Termingeschäftsvertrag mit Merrill Lynch finanziert, bei dem WPL einen Vorauszahlungsbetrag von 50 Mio. USD (ca. 764 Mio. ZAR) als Gegenleistung für die Lieferung von 72.886 Unzen Platin im Zeitraum Juni 2020 bis Dezember 2020 erhält. Die Lieferungen unterliegen einem Mindestpreis von 700,- USD pro Unze und einer Preisobergrenze von 1.050,- USD pro Unze. WPL wird nach Lieferung von Merrill Lynch die Differenz zwischen Spotpreisen und Mindestpreis erhalten, vorbehaltlich eines Höchstbetrags für die Preisobergrenze. Die Finanzierung wird voraussichtlich nach IFRS als Rechnungsabgrenzungsposten bilanziert. Die Lieferverpflichtung im Rahmen der Vorauszahlung beträgt ca. 10 % von WPLs und 3 % der für 2020 geplanten 4E-Produktion des Konzerns.

Durch die Nutzung der Vorauszahlungsfinanzierung für die vorzeitige Abwicklung des Metallkaufvertrags erlischt die Verpflichtung von WPL, in den nächsten sechs Jahren ungefähr 62.000 6E-Unzen zu einem geschätzten Preis von ungefähr 255,- USD pro Unze in den Metallkaufvertrag zu liefern, wodurch Sibanye-Stillwater den kostenintensiven langfristigen Metallkaufvertrag, der mit der Akquisition von Lonmin übernommen wurde, durch eine deutlich kostengünstigere kurzfristige Vorauszahlungsfazilität effektiv ersetzen kann. Die Vorauszahlungsfazilität ist nur an Platinmetall gebunden, wodurch die Flexibilität von WPL bei der Vermarktung und dem Verkauf der Metalle Palladium und Rhodium verbessert wird und damit optimale Preisgestaltungsmöglichkeiten auf dem aktuellen Markt realisiert werden. Darüber hinaus werden die Käufer von allen Sicherheitsverpflichtungen gegenüber dem Verkäufer befreit, ohne dass zusätzliche Sicherheitsverpflichtungen im Zusammenhang mit der Vorauszahlung bestehen.

Die Vorauszahlungsfinanzierung ist vorrangig unbesichert, wobei eine Gruppe von Garanten die ausstehenden Verpflichtungen garantiert. Die Garanten sind Sibanye Gold Limited, Stillwater Mining Company Limited, Sibanye Rustenburg, Platinum Mines, Proprietary Limited und Kroondal Operations Proprietary Limited.

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