• Auftragseingangswert auf Vorjahresniveau
  • Umsatz sinkt leicht auf 920 Mio. Euro
  • EBIT erreicht 54 Mio. Euro
  • Produktion in allen Werken läuft
  • Liquidität sichergestellt
  • Prognose 2020 aufgrund COVID-19-Pandemie zurückgenommen

Jungheinrich hat sich in einem schwierigen Marktumfeld gut behauptet und erreicht in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2020 ein ordentliches Quartalsergebnis. In den ersten drei Monaten des Jahres lag der Auftragseingang im Wert auf Vorjahresniveau. Der Auftragseingang in Stück fiel im Vergleichszeitraum um drei Prozent, während der Weltmarkt für Flurförderzeuge um neun Prozent deutlich zurückging. Der Umsatz sank um drei Prozent.

In den Jungheinrich-Werken konnte auf angepasstem Niveau produziert werden, die Lieferketten waren weitgehend intakt. Die bisher einzige Produktionspause erfolgte aufgrund von Lieferkettenverzögerungen im Werk Moosburg, das unmittelbar nach Ostern die Produktion wieder fortsetzte. Die Jungheinrich-Auslandsstandorte arbeiteten auch angesichts örtlicher staatlicher Regelungen ohne größere Einschränkungen. Kundendiensttechniker waren überall auf der Welt unter Beachtung der lokalen Bedingungen im Kundeneinsatz.

„Der Schutz der Gesundheit unserer Mitarbeiter und Kunden sowie die Sicherung unserer Lieferfähigkeit haben für Jungheinrich oberste Priorität. Es zahlt sich aus, dass wir uns bereits im Sommer vergangenen Jahres wetterfest gemacht haben und deshalb auf die ersten Krisenanzeichen umgehend reagieren konnten“, sagt Jungheinrich-Vorstandsvorsitzender Dr. Lars Brzoska.

Die Ungewissheit über die zukünftigen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die globale wirtschaftliche Entwicklung lässt aktuell keine verlässliche Einschätzung der Geschäftsentwicklung im weiteren Verlauf des Jahres zu. Vor diesem Hintergrund hatte der Vorstand der Jungheinrich AG in der vergangenen Woche beschlossen, die im Geschäftsbericht 2019 veröffentlichte Prognose für das Geschäftsjahr 2020 zurückzunehmen. Seit Anfang April sind erhebliche Nachfragerückgänge über alle Regionen und Produktsegmente zu verzeichnen, die zu einem deutlichen Rückgang des Auftragseinganges und Umsatzes führen werden. Sobald sich aufgrund der weltweiten Eindämmungsbemühungen eine Abschwächung der Pandemie ergibt und sich die Auswirkungen auf die weitere Geschäftsentwicklung von Jungheinrich während des restlichen Jahres 2020 verlässlich quantifizieren lassen, wird die Prognose aktualisiert.

„Jungheinrich verfügt über ein zukunftsgerichtetes Geschäftsmodell, eine solide Liquiditätsreserve und eine gesunde Bilanzstruktur. Weltweit tragen unsere Teams durch ihre engagierte Arbeit erfolgreich dazu bei, dass wir die Herausforderungen mit unserem Krisenmanagement meistern. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir auf dieser Basis gestärkt aus dieser Krise hervorgehen werden.

Herzlich danken möchte ich allen Kunden, Partnern und Lieferanten für die vertrauensvolle Zusammenarbeit in dieser schwierigen Zeit. Zudem danke ich allen Jungheinrich Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die gegenwärtig außergewöhnliche Leistungen zeigen. Sie stellen mit ihrer Arbeit sicher, dass insbesondere die wichtigen Versorgungsketten von Unternehmen der sogenannten kritischen Infrastruktur, u.a. Lebensmittelproduktion und -distribution, Pharmazie, Medizintechnik, Supermärkte und Transportwirtschaft, weltweit verlässlich funktionieren. Auf diesen besonderen Einsatz und Zusammenhalt unserer Mannschaft sind wir stolz!“ sagt Brzoska.

Entwicklung Januar bis März 2020 

Marktentwicklung

Das Weltmarktvolumen für Flurförderzeuge ging im 1. Quartal 2020 im Vergleich zum Vorjahresquartal um 9 Prozent zurück. Der spürbare Rückgang ist weitgehend auf die stark gesunkene Nachfrage in China zurückzuführen. Dort hatte die COVID-19-Pandemie bereits im 1. Quartal 2020 ihren Höhepunkt erreicht. Das weltweit am stärksten vom Nachfragerückgang betroffene Produktsegment ist das der verbrennungsmotorischen Gegengewichtsstapler. Rund 70 Prozent des um 36 Tsd. Fahrzeuge geringeren Bestellvolumens entfallen auf dieses Produktsegment.

Geschäftsentwicklung von Jungheinrich

Der stückzahlbezogene Auftragseingang im Neugeschäft, der die Bestellungen für Neufahrzeuge einschließlich der für Mietgeräte enthält, lag mit 32,1 Tsd. Fahrzeugen im 1. Quartal 2020 um 3 Prozent unter dem Vorjahreswert (33,2 Tsd. Fahrzeuge). Der wertmäßige Auftragseingang, der alle Geschäftsfelder – Neugeschäft, Miete und Gebrauchtgeräte sowie Kundendienst – umfasst, blieb in der Berichtsperiode mit 1.016 Mio. € auf dem Niveau des Vorjahres (1.021 Mio. €). Der Auftragsbestand des Neugeschäftes erreichte zum Ende des Berichtsquartals 889 Mio. € und war somit um 98 Mio. € beziehungsweise 10 Prozent niedriger als der Vorjahreswert (987 Mio. €). Gegenüber dem Bestandswert von 787 Mio. € zum Jahresende 2019 ergab sich ein Aufbau um 102 Mio. € beziehungsweise 13 Prozent.

Der mit 920 Mio. € gegenüber dem Vorjahr (948 Mio. €) um 3 Prozent niedrigere Konzernumsatz war insbesondere auf den Rückgang im Neugeschäft zurückzuführen.

Der Jungheinrich-Konzern hat das 1. Quartal 2020 mit einem Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern (EBIT) in Höhe von 53,7 Mio. € (Vorjahr: 59,6 Mio. €) abgeschlossen. Die EBIT-Rendite (EBIT-ROS) lag bei 5,8 Prozent (Vorjahr: 6,3 Prozent). Das Ergebnis vor Steuern (EBT) von Januar bis März 2020 betrug demzufolge 43,5 Mio. € (Vorjahr: 56,5 Mio. €). Die EBT-Rendite (EBT-ROS) lag bei 4,7 Prozent (Vorjahr: 6,0 Prozent).

Zum 31. März 2020 erreichte die Nettoverschuldung 104 Mio. € (31. Dezember 2019: 172 Mio. €).

Prognose

Angesichts der großen Ungewissheit über die zukünftigen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die globale wirtschaftliche Entwicklung hat der Vorstand der Jungheinrich AG die im Geschäftsbericht 2019 veröffentlichte Prognose für das Geschäftsjahr 2020 am 27. April 2020 zurückgenommen. Die derzeitige Ausbreitungsdynamik der Pandemie in allen Regionen der Welt sowie die beschlossenen Eindämmungsmaßnahmen der Staaten lassen aktuell keine verlässliche Einschätzung der Geschäftsentwicklung von Jungheinrich im weiteren Verlauf des Jahres zu. Sobald sich aufgrund der weltweiten Eindämmungsbemühungen eine Abschwächung der Pandemie ergibt und sich die Auswirkungen auf die weitere Geschäftsentwicklung von Jungheinrich während des restlichen Jahres 2020 verlässlich quantifizieren lassen, wird die Prognose aktualisiert.

Über die Jungheinrich AG

Jungheinrich, gegründet im Jahr 1953, zählt zu den weltweit führenden Lösungsanbietern für die Intralogistik. Mit einem umfassenden Portfolio an Flurförderzeugen, Automatiksystemen und Dienstleistungen bietet Jungheinrich seinen Kunden passgenaue Lösungen für die Herausforderungen der Industrie 4.0. Der Konzern mit Stammsitz in Hamburg ist weltweit in 40 Ländern mit eigenen Direktvertriebsgesellschaften und in rund 80 weiteren Ländern durch Partnerunternehmen vertreten. Jungheinrich beschäftigt weltweit 18.000 Mitarbeiter und erzielte 2019 einen Konzernumsatz von 4,07 Mrd. €. Die Jungheinrich-Aktie ist im SDAX notiert.

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