Die Manager der „Generation Y“ sind besonders gut für die aktuelle Coronakrise gerüstet. Ortsunabhängiges Arbeiten sowie die virtuelle Kommunikation mit Kunden und Kollegen, welche die Coronakrise derzeit mit sich bringt, sind für junge Führungskräfte selbstverständlicher als für die älteren Manager-Generationen, wie das Manager-Barometer von Odgers Berndtson zeigt. So erwarten 40 Prozent der jungen Manager – auch in Nicht-Krisenzeiten – umfangreiche Homeoffice-Möglichkeiten und flexible Arbeitszeiten von ihrem Arbeitgeber, während dies nur für knapp 20 Prozent der „Babyboomer“ wichtig ist. Zudem sehen die Vertreter der „Generation Y“ deutlich größere Chancen durch die Digitalisierung und Künstliche Intelligenz (KI) als ältere Manager.

Führungskräfte, die nach 1980 geboren sind, die sogenannte „Generation Y“, ist in dem Bewusstsein groß geworden, dass Arbeit von überall und zu jeder Zeit möglich ist. Dies zeigt sich an der herausragenden Bedeutung, die flexible Arbeitsbedingungen für diese Generation haben. Beispielsweise erwarten 39,9 Prozent der jungen Manager eine flexible Arbeitszeitgestaltung von ihrem Arbeitgeber, 38,2 Prozent möchten gern ortsunabhängig bzw. im Homeoffice arbeiten. Von den vor 1965 geborenen „Babyboomern“ wünschen sich beispielsweise nur 18,4 Prozent bzw. 19,1 Prozent diese Flexibilität, bei der „Generation X“ (Jahrgänge 1965 bis 1980) sind es jeweils nur ein Viertel. „Die Ergebnisse zeigen die hohe Affinität junger Manager zur Arbeit im Homeoffice“, kommentiert Markus Trost Partner bei Odgers Berndtson und Leiter des Manager-Barometers 2019/2020. „Dies kommt Ihnen in der aktuellen Krisensituation entgegen, sie passen sich viel schneller an die neuen Arbeitsbedingungen an als ältere Managergenerationen. So gelingt es jungen Managern häufig auch besser, trotz der momentanen Führung auf Distanz Vertrauen aufzubauen, Mitarbeiter zu motivieren und effektiv zu kommunizieren.“

Junge Manager stehen Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz besonders positiv gegenüber

Vorteilhaft in der aktuellen Krise wirkt sich auch die Einstellung der Führungskräfte gegenüber neuen Technologien und KI aus. Drei Viertel der rund 2.400 Führungskräfte, die an der Befragung zum Manager-Barometer teilgenommen haben, nehmen die Veränderungen und Prozessoptimierungen durch Digitalisierung und KI in ihren Unternehmen positiv wahr. „Diese breite Zustimmung ist eine gute Nachricht für die Unternehmen“, erläutert Markus Trost. „So besteht über die aktuelle Notwendigkeit hinaus auch eine hohe Offenheit für den Einsatz neuer Anwendungen und virtueller Kommunikationsinstrumente.“ Am stärksten werden die Vorteile durch den Einsatz neuer Technologien und KI von den jüngeren Manager-Generationen empfunden, allen voran von den Vertretern der Generation Y (58,7 Prozent gegenüber 44,6 Prozent). „Ihnen fällt es in der Praxis daher oft leichter, anlassbezogen das richtige Kommunikationsmedium auszuwählen, um auch jenseits des Büros gute Führung sicherzustellen.“

Räumliche Mobilität junger Führungskräfte nimmt weiter ab

Bei aller geistiger Mobilität hat die räumliche Mobilität junger Führungskräfte im Raum D-A-CH in den letzten Jahren dramatisch abgenommen. Nur 44,1 Prozent der Generation Y-Manager sind noch dazu bereit, für ihren nächsten Karriereschritt den Wohnsitz zu wechseln, 2015 waren es noch 61,7 Prozent. Noch stärker ist ihre Bereitschaft gesunken, sich räumlich von der Familie zu trennen: Nur 15 Prozent – vor fünf Jahren waren es noch 38,3 Prozent – würden heute ein Pendlerdasein auf sich nehmen. „Junge Führungskräfte legen zunehmend großen Wert auf die Beibehaltung ihrer privaten Lebensumstände, diesen Trend beobachten wir seit Jahren“, erklärt Trost. „Sobald wir in das neue „normale“ Arbeitsleben zurückkehren können, sollten die Arbeitgeber die Erfahrungen aus der Krise auswerten und mit Flexibilisierungsangeboten für eine neue ‚Work-Life-Family-Balance‘ gegensteuern“, so der Berater.

Zur Methodik des Manager-Barometers:

Odgers Berndtson befragt jährlich sein Executive Panel, das Führungskräfte von Unternehmen aller Branchen und Größenklassen in Deutschland, Österreich und der Schweiz beinhaltet. Ziel der jährlichen Befragung, die Odgers Berndtson bereits zum neunten Mal online und anonym durchgeführt hat, ist es, zu ermitteln, was Führungskräfte bewegt, was sie für ihren weiteren Berufsweg motiviert, wozu sie bereit sind und wozu nicht. Die Befragung, die zu den umfassendsten Führungskräfteerhebungen im deutschsprachigen Raum gehört, liefert so wichtige Erkenntnisse zur Einstellung und Motivationslage im deutschsprachigen Management. Am Manager-Barometer 2019/20209 haben 2.344 Manager teilgenommen.

Über die ODGERS BERNDTSON Unternehmensberatung GmbH

Odgers Berndtson ist seit mehr als 50 Jahren eines der weltweit führenden Unternehmen für Executive Search und Leadership Assessment. Das Unternehmen sucht Führungskräfte und Spezialisten für Unternehmen in allen Branchen, öffentlichen Verwaltungen und Non-Profit-Organisationen. Odgers Berndtson Deutschland ist inhabergeführt und beschäftigt aktuell 100 Mitarbeiter in Frankfurt und München. Weltweit sind rund 1.000 Mitarbeiter an 61 Standorten in 29 Ländern für Odgers Berndtson tätig. Die Berater arbeiten in international vernetzten Industry Practices, die sich auf die branchenspezifischen Bedürfnisse ihrer Klienten konzentrieren.

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