„Hier ist eine unglaubliche Dynamik festzustellen. Eine Dynamik, die überzeugt, weil die Akteure an einem Strang ziehen und die Region zusammensteht“, sagte gestern Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut bei ihrem Besuch in Aalen. Die Wirtschaftsministerin hat sich von der kreativen Gründerszene in ein Bild gemacht, das Innovationszentrum (INNO-Z) an der Hochschule Aalen besucht und anschließend das neue AAccelerator im ehemaligen IHK-Bildungszentrum eröffnet.

Konsequent arbeiten die Hochschule Aalen und die Stadt Aalen daran, Gründungsinteressierte und Gründungswillige bei ihren Vorhaben in Aalen zu unterstützen. Von der ersten Ideenfindung und Konkretisierung über die Generierung von Geschäftsmodellen und Weiterentwicklung der Geschäftsidee bis hin zur Unternehmensgründung, erfolgreichem Markteintritt und der Kooperation mit anderen Unternehmen wird Gründern sowie etablierten Unternehmen ein umfassendes Gesamtkonzept geboten. „Wenn Region und Wirtschaft weiter florieren wollen, bedarf es vieler Innovationen, auch Start-ups und eines hohen Maßes an Gründergeist“, sagte Prof. Dr. Gerhard Schneider, Rektor der Hochschule Aalen. Als Gründerhochschule habe man sich mit dem INNO-Z und der Gründungsinitiative stAArt-up!de auf den Weg gemacht, in Ostwürttemberg und darüber hinaus als Leuchtturm für unternehmerisches Denken und Start-up-Methoden zu wirken.

Wie der Brückenschlag von der Hochschule zur Wirtschaft gelingt, davon machte sich Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut beim Rundgang durchs Innovationszentrum ein Bild. „Mit dem INNO-Z haben wir eine hervorragende Infrastruktur für Gründungen im Hochschulumfeld geschaffen“, stellte Rektor Prof. Dr. Gerhard Schneider fest. „Die Studierenden sind in einer interessanten Lebensphase, die von Kreativität und Offenheit geprägt ist. Deshalb möchten wir sie schon in den Vorlesungen für das Thema Gründung sensibilisieren, das INNO-Z ist dann unsere großer ‚Spielplatz‘, wo sie sich ausprobieren können und als dritter Schritt ist dann der AAccelerator gedacht, der als Beschleuniger für eine erfolgreiche Gründung wirken soll.“ Bei ihrem Rundgang zeigte sich Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut sichtlich beeindruckt, suchte das Gespräch mit den Gründern und ließ sich ihre innovativen Geschäftsmodelle vorstellen. So ließ sie sich beispielsweise von Philip Frenzel seinen „AdCase“ vorstellen, eine „aktive“ Schutzhülle für Smartphones, in die Sensoren eingebaut sind, die den freien Fall erkennen und sofort vier dämpfende Elemente ausfahren.

Die Macher von „CableBotics“ zeigten der Ministerin die Entwicklung eines neuen Seilroboters, ähnlich denen für Kameras in Sportarenen, der völlig neue Möglichkeiten im 3D-Bewegen von Objekten eröffnet. Und bei „CellGarden“ begutachtete sie ein smartes System mit automatischer Steuerung für die Zucht von Sprossen und Mikrogrün – selbstverständlich inklusive kleiner Kostproben. Und im AMPEL-Labor von Prof. Dr. Ulrich Schiefer nahm Hoffmeister-Kraut im Audi A4 quattro Platz. Das hochmoderne Forschungsfahrzeug dient als Fahrsimulator, mit dem man dynamische Blendung – also Gegenverkehr – simulieren kann. Im Shared-Desk-Bereich, das als Gemeinschaftsbüro für gründungsinteressierte Studierende der Hochschule Aalen zur Kontaktaufnahmen, Beratung und Entwicklung von Gründungsideen dient, ließ sich die Wirtschaftsministerin gut gelaunt und sehr interessiert weitere Projekte vorstellen. „Schön, dass Ihr Euch auf diesen Weg begebt, dass Ihr vorangeht. Dabei wünsche ich Euch viel Erfolg“, sagte Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut zu den Studierenden. „Denn international erfolgreich können wir nur mit Innovationen sein.“

Anschließend eröffnete Ministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut noch feierlich den AAccelerator. Dieser bietet auf 2.200 Quadratmetern in den Räumlichkeiten des ehemaligen IHK-Bildungszentrums im Weidenfeld moderne Coworking und Office Spaces, Werkstätten, Besprechungs- und Veranstaltungsräume. Gründer, kleine Mittelständler, Handwerker und Gründungswillige aus dem Umfeld der Hochschule Aalen können hier ihre Geschäftsideen wachsen lassen. Ziel ist es, die Gründungslust und unternehmerisches Denken zu steigern, Erfolgschancen jünger Gründerteams zu erhöhen und die Vernetzung junger Start-ups mit etablierten Unternehmen und Investoren zu beschleunigen. „Wir müssen Innovation noch stärker in der Fläche voranbringen“, betonte die Wirtschaftsministerin in ihrer Ansprache. Baden-Württemberg sei die innovationsstärkste Region in Europa. „Und wir haben auch den Anspruch, das zu bleiben.“ Es sei von elementarer Wichtigkeit, die Gründerfreundlichkeit der Kommunen zu stärken. „Die Lust auf Neues, den Gründergeist, die Welt aus den Angeln heben zu wollen – dieses Denken müssen wir stärker ins Land reintragen“, so Hoffmeister-Kraut. Am Ende ihres Besuchs zeigte sie sich sichtlich begeistert: „Das ist wirklich vorbildlich, wie Sie das Thema Innovation angehen. Ich bin sehr gespannt, was hier alles noch passiert, das ist schon phänomenal.“

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