In der Öffentlichkeit wird die „enge Fruchtfolge“ auf den Äckern als Ursache für häufige Pflanzenschutzanwendungen, für Bodenmüdigkeit und sinkende Biodiversität in der Landwirtschaft angeführt. Doch selbst die großen Ackerbaubetriebe im Osten bewirtschaften ihre Äcker mit zehn bis 14 Fruchtfolgegliedern. Die „ökonomische Spezialisierung“ auf Winterweizen-Winterweizen-Winterraps bildet eher die Ausnahme und hat dauerhaft keinen Erfolg.

Die Forderung nach einer Ausweitung der Fruchtfolge entlarvt manchen Kritiker sogar der Praxisferne. Die Fruchtfolge ist kein Allheilmittel für betriebliches oder Umweltversagen. Wer mit Zuckerrüben oder Kartoffeln eine Hackfrucht mit intensiver Bodenbearbeitung und viel Blattmasse als organische Substanz für den Humusaufbau anbauen will, der ergänzt seine Fruchtfolge zwar mit einer wertvollen Kultur – aber ist diese für den Landwirt auch nachhaltig wirtschaftlich? Jedes neue Fruchtfolgeglied braucht zur dauerhaften Etablierung ein zusätzliches Vermarktungskonzept.

Wie flexibel sind Landwirte mit ihren Fruchtfolgen nach dem Dürrejahr 2018? Der Kölner Pflanzenschutzspezialist ADAMA hat sich bei Praktikern nach einer Änderung der Anbaupläne für das Erntejahr 2018/2019 erkundigt. Die Online-Umfrage wurde im September 2018 über die Agentur agriExperts des Deutschen Landwirtschaftsverlages realisiert. Mehr als 162 vorliegende Antworten zeigen, dass Landwirte mit ihren Fruchtfolgen sehr variabel auf Witterungsbedingungen reagieren und den Markt nicht außer Acht lassen.

46 Prozent der Landwirte gehen eine Veränderung der Fruchtfolge für das nächste Jahr direkt an. Auf den ersten Blick scheint das eine Minderheit zu sein. Der tiefere Blick in die „Nein-Antworten“ aber zeigt die Vielfalt an Begründungen. Warum sollte ein Betrieb, der schon eine 8-gliedrige Fruchtfolge fährt, diese verändern? Einige Landwirte fahren bereits regenerative Fruchtfolgen und müssen daran nichts ändern. Ein Landwirt kommt mit den Risiken der Witterung bei seiner Fruchtfolge gut aus.

Das Ertragsdefizit 2018 wurde durch das Vorjahr „bereits ausgeglichen“. Dort kommt der Risikoausgleich gleich mit ins Saatbeet.

Die Betriebe, die sich bewusst für eine Änderung der Fruchtfolge entschieden haben, weisen in ihren Detailantworten auf die breite Palette der Möglichkeiten hin. Alleine die trockenen Aussaatbedingungen für die Winterungen haben den Landwirten einen Strich durch ihre Feldplanung gemacht. Zum Teil wurde der Raps auch bereits wieder umgepflügt. Sie überlegen sich neue Kulturen für die nächste Sommerung, suchen generell trockentolerante Sorten oder Anbaukulturen und führen Untersaaten und Zwischenfrüchte ein. Raps, der noch auf Grenzstandorten ausreichenden Ertrag erzielte, wird künftig auf anderen Flächen angebaut. Für die leichten Böden suchen die Betriebe jetzt nach Alternativen. Das Dürrejahr 2018 bewegt Landwirte auch zu grundlegenden Gedanken. So kann die wassersparende, pfluglose Bodenbearbeitung künftig interessanter werden. Die Wintergerste hat 2018 noch die letzten Wasserreserven erschließen können, bevor der Weizen dann vertrocknete. Verschiebungen im Getreidesortiment wurden mehrmals genannt.

Betriebe mit Viehhaltung wollen ihr Futterdefizit mit Futterroggen für die Frühjahrsfütterung anbauen. Ein Landwirt probiert es in diesem Jahr erneut mit Wintererbsen, weil neue, standortangepasste Sorten auf dem Markt sind. Der erste Versuch vor einigen Jahren ging leider schief. Der Züchtungsfortschritt spielt eine wesentliche Rolle für neue Früchte. Ein Landwirt in Höhenlage wird in diesem Jahr Zwischenfrüchte ausprobieren, die für höhere Lagen neu entwickelt wurden. Ein Landwirt mit Legeenten hat Futterkohl für die neuen Tiere eingeplant. Das kommt auch dem Standort zugute.

Das Ergebnis der ADAMA-Umfrage zeigt die vielfältigen Ideen der Landwirte, die in verschiedenen Regionen ihre Fruchtfolgen anpassen. Das Ergebnis können die Verbraucher an einer abwechslungsreichen Landschaft ablesen.

Über die ADAMA Deutschland GmbH

ADAMA Deutschland GmbH, ist seit Juni 2002 ein Unternehmen der ADAMA Agricultural Solutions Ltd. und wurde als Feinchemie Schwebda GmbH (FCS) 1983 gegründet. Sie befasst sich mit der Entwicklung, Registrierung und dem Vertrieb von Pflanzenschutzmitteln in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz und rangiert damit an vierter Stelle der deutschen Pflanzenschutzmittel-Industrie. Das Unternehmen liefert effiziente Pflanzenschutz-Lösungen an Landwirte unter Einbeziehung der gesamten Wertschöpfungskette in der Landwirtschaft. Es zeichnet sich durch seine langjährige Innovationskraft, einen auf den Landwirt ausgerichteten Ansatz bei der Produktentwicklung und das Einhalten strikter Standards im Umweltschutz sowie in der Qualitätskontrolle aus. Weitere Informationen erhalten sie unter: www.adama.com/de.

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