Die Frage nach einer Nachfolgelösung beschäftigt viele Softwareunternehmer die in den 90`er Jahren ihr Unternehmen gegründet haben.

Die wenigsten IT-Unternehmer können eine Nachfolge im Familienkreis umsetzen, die meisten stehen vor der Frage das Unternehmen zu veräußern, ggfls. an Mitarbeiter zu verkaufen oder an einen Manager der perspektivisch das Unternehmen übernehmen soll. Eine weitere Alternative ist die Etablierung eines angestellten Geschäftsführers oder aber auch an Kunden des Softwareunternehmens.

Diese Varianten einer Nachfolgelösung stehen nicht allen Softwareunternehmern offen – warum?

Die Sicht potentieller Käufer ist sehr Risiko betont – deshalb checken diese viele Faktoren wie z.B.:

  • Wie sieht der Markt aus in dem sich das Softwareunternehmen bewegt und wie wird er sich in Zukunft entwickeln?
  • Wie hoch ist der Umsatz des Unternehmens? Seit Jahren stagnieren?
  • Welche Marktstellung hat das Unternehmen mit seinen Produkten?
  • Welche Betriebsergebnisse konnte das Unternehmen erwirtschaften?
  • Wie entwickelt sich das Kundenwachstum?
  • Gibt es Abhängigkeiten von einzelnen wenigen Kunden?
  • Gibt es Referenzkunden?
  • Wie steht es um das Alter der Kunden?
  • Welchen Anteil an den Umsätzen werden mit Wartungserlösen erzielt?
  • Wie hoch sind die Wartungsgebühren p.a. in % vom Lizenzpreis?
  • Wie ist die Softwareentwicklung aufgestellt bezüglich agiler Softwareentwicklung, Abhängigkeiten von einzelnen Personen oder proprietären Entwicklungstools?
  • Wie ist das Durchschnittsalter der Mitarbeiter im Unternehmen?
  • Wie ist der Vertrieb aufgestellt – gibt es einen bewerteten Forecast der nachvollziehbar auch die Ergebnisse liefert?
  • Gibt es ein Ticketsystem und werden hieraus auch Kennzahlen für die zukünftige Entwicklung genutzt.
  • Gibt es ein „on-boarding-System“ für neue Mitarbeiter – ist das Unternehmen in der Lage genügend Mitarbeiter zu gewinnen oder nicht?
  • Wie werden die Mitarbeiter geführt – hierarchisch oder eher in einer Matrixorganisation mit Abgabe von Verantwortung an die Teams
  • und vieles mehr

Umso mehr der Umsatz der Softwareunternehmen unter ca. 2,5 Mio. € liegt, umso schlechter fällt i.d.R. die Bewertung von möglichen potentiellen Käufern aus. Dies bedeutet auch, dass der Verkaufspreis weitaus geringer ausfällt, als bei Softwareunternehmen die stetiges Wachstum nachweisen können.

Softwareunternehmen unter 2,5 Mio. € Umsatz
Speziell bei Branchensoftwareunternehmen gibt es sehr viele kleine Anbieter, die seit Jahren nicht mehr wachsen und deren Kunden oft auch in einem ähnlichen Alter, wie des Eigentümers des Softwarehauses sind. Für einen Käufer sind das keine attraktiven Perspektiven – sie erkennen hier schnell die hohen Risiken die sie eingehen.

Auf die in die Jahre gekommenen IT-Unternehmer kommt damit eine große Herausforderung zu – sie müssen noch einmal „richtig Gas“ geben, oder sich mit niedrigen Verkaufspreisen zufrieden geben.

Hoffentlich ist die „Rentenkasse“ dann schon richtig „gefüllt“.

Nachfolgelösungen für diese Unternehmen dauern meist länger als bei größeren Unternehmen.

Oft fehlt gerade mittelständischen IT-Unternehmern ein Gefühl wie sie von außen gesehen werden, welche Punkte einfach zu lösen wären, ohne große Risiken einzugehen, die aber aus welchen Gründen auch immer nicht angegangen wurden – ein Beispiel aus der Praxis ist die Höhe des %-Satzes der Wartungserlöse auf die Softwarelizenzpreise.

Softwareunternehmen über 2,5 Mio. € Umsatz

Die oben gestellten Fragen treffen auf die größeren Softwareunternehmen ebenfalls zu. Ein entscheidender Faktor ist der, wie lange diese Softwareunternehmen in der Größenklasse verbleiben und ob es ihnen gelingt jährliche Zuwachsraten zu erzielen.

Im Falle einer Stagnation werden sie nicht weniger kritisch als die Kleineren gesehen.

Nachfolgelösungen sind für diese Größenklasse leichter zu generieren, soweit das Unternehmen nicht stagniert.

Softwareunternehmen über 5 Mio. € Umsatz

Softwareunternehmen in dieser Größenklasse fallen in das „Beuteschema“ der großen Anbieter, aber auch zunehmend in das von strategischen Investoren und Beteiligungsgesellschaften.

Voraussetzung ist eine besondere Marktstellung und das Vorhandensein von Alleinstellungsmerkmalen und die Nutzung neuester Entwicklungsmethoden.
Gerade diese Unternehmen werden oft von M&A-Beratern und anderen Interessenten gezielt angesprochen.

Nachfolgelösungen in dieser Größenklasse sind relativ einfach umzusetzen, da z.Zt. ein Käufermarkt besteht.

Wie können mittelständische Softwareunternehmen feststellen, welchen Aufwand eine Nachfolgelösung erfordert?

Mittelständische IT-Softwareunternehmer können sich im 1-Tages-Spezialseminar am 21.6.2018 vollständig informieren.

Agenda und Anmeldung: Dipl. Kfm. Andreas Barthel war selbst IT-Unternehmer und hat sich auf die M&A-Beratung von IT-Unternehmen und der Bewertung von IT-Unternehmen spezialisiert. Andreas Barthel ist vom Bundesfachverband der IT-Sachverständigen und –Gutachter e.V. zum Sachverständigen für die Fachbereiche:

• Unternehmensbewertung von IT-Unternehmen
• Zu- und Verkauf und Nachfolgeplanung nach erfolgreicher Schulung und Prüfung ernannt worden. Zudem leitet Herr Barthel leitet die Fachgruppe M&A beim Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi).

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