Nahezu jede vierte Ausbildung in der Region Hannover wird abgebrochen. Die Gründe dafür liegen oftmals nicht im fehlenden Knowhow, sondern an den sozialen Rahmenbedingungen: die Kommunikation zwischen Ausbilder und Azubi fehlt, Absprachen werden fehlinterpretiert, die Feedbackkultur funktioniert nicht oder fehlt gar ganz. Das Ergebnis: Unzufriedenheit – nicht nur auf Seiten des Azubis, sondern auch auf der Seite des Ausbilders und des Unternehmens. Das Projekt „Azubi Take Off“ setzt genau da an, wie Ulf-Birger Franz, Wirtschaftsdezernent der Region Hannover, erläutert: „Der Knotenpunkt zwischen Ausbilder beziehungsweise Ausbilderin und den Auszubildenden ist die Kommunikation: wenn diese nicht oder nicht gut funktioniert, werfen viele Auszubildende in der Region Hannover das Handtuch. An diesem Problem anzusetzen, hilft beiden Seiten: es verringert die Abbruchquote, stärkt die Teamarbeit und das Vertrauensverhältnis zwischen Unternehmen und Auszubildenden.“

Für das Projekt „Azubi Take Off“ ist die Luftfahrtbranche Vorbild: hier agieren alle Beteiligten nach klaren Kommunikationsregeln. „Um optimal arbeiten zu können, müssen sich im Cockpit die Crewmitglieder stets aufeinander einlassen und verlassen. Wenn es klare Regeln in der Kommunikation gibt, gibt es weniger Missverständnisse, weniger Reibereien untereinander und damit auch weniger Fehler und Stress“, sagt Horst Sobisch, Geschäftsführer der Firma „Sim&Learn“.

Bereits zum vierten Mal ist Sim&Learn Projektpartner der Wirtschaftsförderung der Region Hannover: die ersten Projekt dieser Art sprachen gezielt Schülerinnen und Schüler weiterführender Schulen an mit dem Ziel, soziale Kompetenzen wie Team- und Kritikfähigkeit, Konzentration und Selbstbewusstsein zu fördern. Der Erfolg war groß, Unternehmen wurden auf das Projekt aufmerksam. In der nun vierten Runde, die unter dem Namen „Azubi Take Off“ läuft, steigen Ausbilderinnen und Ausbilder gemeinsam mit ihren Azubis in den Flugsimulator. „Für beide ist die Situation völlig neu. Auch der Ausbilder hat keinen Wissensvorsprung gegenüber dem Auszubildenden, das ist ein großer Vorteil“, sagt Martin Dutschek von „Sim&Learn“, der die Trainings leitet. Dabei geht es darum, neue Wege der Gesprächskultur zu finden: wie sehen strukturierte Übergaben aus? Was unterscheidet ein objektives Feedback von einem Bewertungsgespräch? Wie lerne ich, Fehler von anderen, vielleicht sogar vom Vorgesetzten, anzusprechen? Dabei verbessert sich nicht nur die Kommunikation untereinander, auch das Team geht mit gestärktem Vertrauen zueinander zurück an den Arbeitsplatz. Die Trainings sind in vier Module geteilt: ein Modul für die Ausbilderinnen und Ausbilder der Unternehmen, zwei Module für die Azubis und im Anschluss ein gemeinsames Modul.

Sonja Brünnecke, Abteilungsleiterin bei der Hannoverschen Firma Getec, ist vom Projekt überzeugt: „Die Erfahrungen, die Zusammenarbeit und der Austausch untereinander sowie die Vorbereitungen haben uns auch abteilungsübergreifend zu einem Team werden lassen.“ Sonja Brünnecke ist bei Getec für die Auszubildenden verantwortlich. „Gerade im ersten Halbjahr der Ausbildung ist das Projekt der perfekte Zeitpunkt gewesen. Es war auch für mich persönlich eine tolle Erfahrung.“ Auch die Getec-Auszubildende Lara Hoidis hat das Projekt überzeugt, wie sie berichtet: „Mir wurde bewusst, wie wichtig eine richtige und fehlerfreie Kommunikation ist und was da alles hintersteckt.“ Sie sei fest davon überzeugt, dass sie von dieser Erfahrung im Job profitieren wird. „Das Projekt von Sim&Learn hat mich total überzeugt.“ Ihre Mit-Auszubildende, Larissa Paß, ergänzt: „Wir haben alle gelernt, dass man lieber nachfragen sollte, wenn man etwas nicht verstanden hat – damit keine Missverständnisse entstehen. Nur durch Kommunikation kommt man im Team auch auf gute Ergebnisse.“

„In Deutschland sucht das Projekt seinesgleichen: es ist wirklich einzigartig“, sagt Horst Sobisch. Gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung der Region Hannover und der Handwerkskammer Hannover möchte er gerne weitere Unternehmen für eine Teilnahme in 2018 gewinnen. Zur Hälfte wird die Teilnahme von der Wirtschaftsförderung der Region Hannover finanziert. Interessierte Unternehmen können sich bei Leena Wilke melden, Tel. (0511) 616 23432, E-Mail: leena.wilke@region-hannover.de; oder sich hier informieren: https://www.wirtschaftsfoerderung-hannover.de/… 

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