Was das Digitalisieren der Lieferprozesse angeht, gilt die Baustoffbranche nicht gerade als Vorreiter. Umso mehr fallen Unternehmen wie die Münchner Kraft Baustoffe GmbH auf, die schon 2007 die Zeichen der Zeit erkannt haben. „Wir wollten das große Potenzial der IT für mehr Kundenservice und Transparenz nutzen und machten uns auf die Suche nach einer passenden Logistiksoftware“, erklärt Logistikleiter Michael Herzner.
Kurze Anlernzeiten
Bereits 2008 installierte der traditionsreiche Baustoffhändler und Dienstleister das Lagerverwaltungssystem PraMag von Wanko. Die Software führt die Mitarbeitenden schrittweise durch die Einlagerungs- und Kommissionierprozesse. Für jeden Lieferschein errechnet PraMag die wegeoptimierte Route, die anhand des Dialogs auf dem Display der mobilen Scanner abgearbeitet werden. „Durch PraMag haben sich die Fehlerquellen minimiert und die Einarbeitungszeit neuer Mitarbeiter drastisch verkürzt. Heute ist es nicht mehr notwendig, dass man unsere 12.000 Artikel kennt und beim Auslagern auseinanderhalten kann. Neue Kollegen und Kolleginnen sind schon nach wenigen Tagen sehr produktiv“, berichtet der stellvertretende Logistikleiter Georg Hempel.
Bei Kraft ist PraMag direkt an das Warenwirtschaftssystem Unitrade angeschlossen. „Wanko war damals der einzige Anbieter, der nicht nur unsere Lieferprozesse, sondern auch unser 500 bis 700 täglichen Selbstabholer digital abbilden konnte“, so Herzner. Ein weiteres Argument für Wanko war die große Flexibilität und der Wille, die Lösung ständig weiterzuentwickeln und an die Bedürfnisse der Kunden anzupassen. „Hier macht sich bemerkbar, dass Wanko genau wie wir ein.
Durchgängige Lösung
Hinzu kam, dass Wanko eine durchgängige Lösung für sämtliche Warenbewegungen zwischen Wareneingang und Auslieferung offerieren konnte. Eine Option, die von Kraft Baustoffe konsequent genutzt wird: Seit 2012 werden auch die rund 300 täglichen Lieferaufträge mit Hilfe des Tourenplanungs- und Transportmanagementsystems PraCar auf die 30 Fahrzeuge verteilt und innerhalb von 24 Stunden nach Bestelleingang zugestellt. Kraft liefert im Umkreis von rund 60 Kilometern um München – für kleinere Lasten bis zu einem Gewicht von 300 Kg im näheren Umfeld setzt Kraft zwei Lasten-E-Bikes ein.
Lasten-E-Bikes und LKWs werden von vier Disponenten zentral für alle Münchner Standorte eingeteilt. Die Zentraldisposition ist erst durch PraCar möglich geworden, was einen enormen Einspareffekt brachte. Schließlich liegen die Baustellen nicht immer im Liefergebiet der beauftragten Niederlassung und werden manchmal effizienter von einem anderen Standort angefahren. Zudem verfügt nicht jeder Standort über das gesamte Sortiment, so dass für manche Touren zwei Standorte zum Beladen angefahren werden müssen.
Aufträge jederzeit veränderbar
In diesem Zusammenhang kommt ein weiterer Vorteil der Wanko-Suite zum Tragen: „Lieferaufträge können auch noch im Zuge der Tourenplanung verändert beziehungsweise aufgeteilt werden. Dies ist wichtig, wenn ein Artikel zum Beispiel nicht mehr am vorgesehenen Standort verfügbar ist und an anderer Stelle geladen werden muss,“ weiß Dispositionsleiter Patrick Bouassida. Durch die Nähe zwischen Lagerverwaltung PraMag und Tourenplanung PraCar sieht der Disponent auf einen Blick, welche Ware an welchem Ort geladen werden kann. Die eigentliche Tourenplanung erfolgt dann mittels „Drag & Drop“ übersichtlch an drei großen Bildschirmen.
Die Benutzeroberflächen von PraCar folgen dabei derselben Logik wie die Bildschirmansichten von PraMag, wodurch ein weiterer großer Vorteil entsteht: „Aufgrund der Ähnlichkeit der Softwareanwendungen können unsere Mitarbeitenden problemlos zwischen den Arbeitsbereichen Lagerverwaltung und Disposition wechseln,“ sagt Hempel. Doch nicht nur der Wechsel zwischen den Abteilungen, auch der völlige Neustart im Kraft-Team fällt mit Wanko leicht. „Selbst für neue Kollegen ohne Affinität zur IT lässt sich der Umgang mit der Wanko Suite schnell erlernen. Wenn man es einmal gesehen hat, kommt man schnell damit zurecht,“ hat Herzner beobachtet.
Leben wesentlich erleichtert
Seit 2014 werden die Disponenten zusätzlich von der ebenfalls von Wanko stammenden Telematiklösung PraBord unterstützt. „Die Telematik und ihre Trackingfunktion hat Disponenten und Fahrern das Leben wesentlich erleichtert“, stellt Bouassida fest. Mittlerweile laufe fast die gesamte Kommunikation über die Bordrechner, wodurch sich die Fahrer besser auf ihre Arbeit konzentrieren können. Besonders während der Abladeprozesse, die nicht selten durch Ladekrane oder Mitnahmestapler unterstützt werden, ist jedes Telefonat eine Störung.
Auch unabhängig davon wollen die Fahrer nicht mehr auf die Telematik und den damit verbundenen mobilen Bordrechner verzichten. Auf dessen Display sehen sie nämlich nicht nur die laufenden Aufträge, sondern auch die kommenden Touren des Tages. Dadurch kann sich jeder Fahrer gut darauf einstellen, was noch auf ihn zukommt.
Wachstum aufgefangen
Durch die Arbeitserleichterungen für die Disponenten konnte nicht zuletzt auch das Wachstum des Fuhrparks aufgefangen werden, der zwischen 2015 und 2022 um 50 Prozent von 20 auf 30 Fahrzeuge gewachsen ist. „Ohne die Wanko-Suite wäre die Arbeit längst nicht mehr durch vier Disponenten zu schaffen“, meint Bouassida.
Doch mit Einführung des dritten Moduls der Wanko-Suite war das IT-Projekt von Kraft Baustoffe noch lange nicht abgeschlossen. „Wir stehen in ständigem Kontakt zu Wanko und arbeiten gemeinsam an weiteren Verbesserungen“, so Herzner, der diesbezüglich noch einen wesentlichen Vorteil der durchgängigen Softwarelösung nennt: „Durch die Wanko-Suite entfallen zwischen den einzelnen Modulen Schnittstellen, die immer ein Risiko bedeuten – das gilt vor allem für Änderungen.“ Bei mehreren Anbietern kann jedes Software-Update Probleme verursachen, für die niemand verantwortlich sein will.
Beschleunigter Abholprozess
Solche Sorgen müssen sich Herzner und sein Team nicht machen, wenn sie mit Wanko an Verbesserungen und optimierten Abläufen arbeiten: Aktuell geht es um einen beschleunigten Abholprozess, der derzeit in Höhenkirchen getestet wird. „Der Verkäufer sendet den Auslagerungsauftrag direkt zum mobilen Scanner des Staplerfahrers. Der Fahrer kann den Auftrag jedoch jederzeit ändern, wenn dem Kunden im Lager noch ein weiterer Bedarf in den Sinn kommt“, erklärt Hempel. Anschließend unterschreibt der Kunde auf dem Display des mobilen Computers vom Typ Honeywell CT60XP, woraufhin der Druck der Quittung angestoßen wird.
Eine andere geplante Verbesserung der Software betrifft die Kostenaufteilung. Eine neue Funktion wird es demnächst ermöglichen, dass Vertriebsmitarbeiter noch während des Verkaufsgesprächs am Monitor sehen können, welche Logistikkosten der betreffende Auftrag verursacht. „Dadurch werden unsere Vertriebsmitarbeiter gezielt vor Aufträgen mit negativem Deckungsbeitrag gewarnt“, so Hempel, der sich durch die neue Funktion erhebliche Einsparungen verspricht.
Geballtes Know-how
Den noch bevorstehenden Abstimmungsgesprächen mit Wanko sieht man bei Kraft Baustoffe gelassen entgegen: „Die Zusammenarbeit mit Wanko funktioniert sehr gut, zumal inzwischen mehrere Mitarbeiter von Wanko unsere spezifischen Anforderungen kennen und tief in der Materie stecken“, hebt Herzner hervor. Dieses geballte Know-how wird auch die geplante Einführung des elektronischen Lieferscheins im Jahr 2023 vereinfachen.
Die im oberbayerischen Ainring beheimatete Wanko Informationslogistik GmbH entwickelt seit über 50 Jahren innovative Lösungen für die Logistik und beschäftigt heute rund 92 Mitarbeiter. Gestartet als Unternehmensberatung entwickelte sich Wanko mit den rasant wachsenden technischen Möglichkeiten der Informationstechnologie zu einem führenden Softwareanbieter mit namhaften Kunden aus Industrie, Handel und dem Transportgewerbe. Alexander Wanko leitet das Familienunternehmen bereits in der zweiten Generation. www.wanko.de
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