Wenn Führungskräfte und Beschäftigte offen mit Fehlern umgehen, stärkt das die Unternehmenskultur und verbessert die Sicherheit am Arbeitsplatz. Darauf weist die Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM) hin.

Routine, Ablenkung oder fehlende Informationen können dazu führen, dass etwas schiefläuft und Gefahrensituationen, Unfälle oder Beinaheunfälle entstehen. Entscheidend ist der Umgang damit. "Wer offen über Fehler spricht, ermöglicht anderen, daraus zu lernen – und verhindert, dass ähnliche Situationen erneut zu Risiken werden", sagt Kati Sharp, Arbeitspsychologin der BG ETEM. Eine konstruktive Fehlerkultur schaffe Wissen, Vertrauen und Sicherheit.

Was eine gute Fehlerkultur braucht

Voraussetzung für eine positive Fehlerkultur ist eine Arbeitsatmosphäre, die psychologische Sicherheit bietet – also zulässt, dass Menschen angstfrei über ihre Fehler sprechen können. "Zentral ist eine Atmosphäre, in der Beschäftigte keine Schuldzuweisungen fürchten müssen – und in der das Ziel immer darin besteht, Ursachen zu verstehen, statt Schuldige zu suchen", erklärt Sharp: "Nur wenn Menschen sicher sind, dass Fehltritte nicht sanktioniert werden, können sie offen darüber sprechen. Dadurch entstehen wichtige Hinweise, um Arbeitsprozesse sicherer zu gestalten."

Führungskräfte als Vorbilder

Führungskräfte spielen eine zentrale Rolle. Sie prägen die Kultur, indem sie eigene Fehler transparent machen, Kritik annehmen und Beschäftigte ermutigen, Beinaheunfälle und kritische Situationen zu melden. Ebenso wichtig ist es, Raum für eine gemeinsame Analyse zu schaffen, aus der sich Verbesserungen ableiten lassen. "Wenn Teams Beinaheunfälle offen ansprechen und konsequent auswerten, trägt das entscheidend dazu bei, künftige Unfälle zu vermeiden", sagt Sharp. Wenn Teams gemeinsam Prozesse beleuchteten und optimierten, verbessere das zudem gleichzeitig auch Produktivität und Arbeitsqualität.

Podcast anhören und mehr Informationen

Mehr Hintergründe und praktische Hinweise bietet die aktuelle Folge des BG ETEM-Podcasts "Ganz sicher". Kati Sharp erklärt im Gespräch mit Moderatorin Katrin Degenhardt, wie ein offenes Miteinander dabei hilft, wiederkehrende Fehler und potenzielle Unfälle zu vermeiden.

Der Podcast der BG ETEM ist auf der Webseite der BG ETEM unter der Adresse www.bgetem.de/ganzsicher zu finden. Ebenso bei Spotify, YouTube Music, Deezer, RTL+, Pocket Casts sowie Apple Podcasts. Zur Folge "Fehlerkultur im Betrieb: Scheitern als Chance" geht es hier.

Über Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse

Die BG ETEM ist die gesetzliche Unfallversicherung für rund vier Millionen Beschäftigte in gut 200.000 Mitgliedsbetrieben. Sie kümmert sich um Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz in den Mitgliedsbetrieben sowie um Rehabilitation und Entschädigung von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten. Für ihre Mitgliedsunternehmen übernimmt die BG ETEM die Haftung für die gesundheitlichen Folgen von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten gegenüber den Beschäftigten und stellt diese auch untereinander von der Haftung frei.

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