- Konzernumsatz steigt im ersten Halbjahr um 24% auf 4,7 MrdEUR, mit 36% Umsatzwachstum im militärischen Geschäft
- Operatives Konzernergebnis klettert von 404 MioEUR auf 475 MioEUR, Zuwachs um 18% – Operative Ergebnismarge bei 10,0% auf Konzernebene
- Militärisches Geschäft: Operatives Ergebnis steigt um 20% auf 464 MioEUR, operative Ergebnismarge erreicht 12,4%
- Rheinmetall Nomination liegt mit 14 MrdEUR leicht unter Vorjahresniveau – Auftragsstau nach Neuwahlen in Deutschland
- Hoher Auftragsbestand: Rheinmetall Backlog erreicht 63 MrdEUR
- Operativer Free Cashflow bei 644 MioEUR – durch hohe Investitionen und auftragsbezogenen Vorratsaufbau mit beeinflusst
- Jahresprognose 2025 wird bestätigt
Die Düsseldorfer Rheinmetall AG schließt das erste Halbjahr 2025 mit neuen Rekordwerten bei Umsatz und Ertrag ab. Im Lichte der Beschlüsse des NATO-Gipfels im Juni und angesichts erheblich steigender Verteidigungsbudgets in zahlreichen Ländern bleibt die Nachfrage im militärischen Geschäft unverändert hoch. Kernmärkte bleiben Europa, Deutschland und die Ukraine.
Durch die politische Konstellation nach den Neuwahlen im Frühjahr 2025 wird die Auftragsvergabe in Deutschland erst deutlich verspätet im zweiten Halbjahr anlaufen. Dennoch präsentieren sich die Auftragsbücher des Technologiekonzerns prall gefüllt auf Rekordniveau. Der zivile Bereich des Konzerns blieb aufgrund des weiterhin schwachen Marktumfelds hinter dem Vorjahr zurück.
Aufgrund der aktuellen Marktlage, der weiterhin sehr guten Auftragssituation und der erwarteten Geschäftsentwicklung im zweiten Halbjahr 2025 bestätigt die Konzernführung mindestens die aktuelle Jahresprognose für das erwartete Umsatzwachstum und die operative Ergebnismarge im Konzern. Wie bereits im ersten Quartal 2025 stellt der Konzern weiterhin eine Anpassung der Jahresprognose in Aussicht, wenn sich die aufgrund der jüngsten geopolitischen Entwicklungen zu erwartenden steigenden Bedarfe konkretisieren.
Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall AG, zur Unternehmensentwicklung: „Rheinmetall ist erfolgreich auf seinem Weg, ein globaler Rüstungschampion zu werden. Mittlerweile sind wir auch für US-Unternehmen ein ernstzunehmender Partner. Unsere Auftragsbücher sind voll und werden sich in Zukunft weiter füllen.“
Armin Papperger: „Wir stehen zu unserer Verantwortung für unsere Demokratie und die Unabhängigkeit Europas, wo wir aus vielen Ländern bezüglich neuer Projekte kontaktiert werden. Diese Chancen werden wir nutzen. So sind wir dabei, unser Standbein in Mittel- und Osteuropa erheblich zu stärken.“
„Wir arbeiten hart dafür, den Umsatz weiter massiv zu erhöhen und investieren in vielen Ländern Europas, um neue Kapazitäten zu schaffen. Wir ziehen neue Werke hoch, bauen vorhandene aus und haben zudem Standorte von ziviler auf militärische Fertigung umgestellt. In Kürze werden wir in Niedersachsen die größte Munitionsfabrik Europas einweihen“, so Armin Papperger.
Rheinmetall-Konzern: Umsatzwachstum von 24% – Operatives Konzern-Ergebnis um 18% gesteigert
Der Konzernumsatz kletterte im ersten Halbjahr 2025 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum spürbar um 919 MioEUR oder 24% auf 4.735 MioEUR (Vorjahr: 3.815 MioEUR). Immer wichtiger wird dabei das Geschäft mit der Bundeswehr: Der Anteil des in Deutschland erzielten Umsatzes ist im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5%-Punkte auf 29% gestiegen, der Auslandsanteil beträgt 71%.
Das operative Ergebnis im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2025 liegt mit 475 MioEUR um 71 MioEUR oder 18% über dem Vorjahreswert von 404 MioEUR. Den Löwenanteil dazu steuerte auch hier der militärisch orientierte Bereich des Konzerns bei: Das operative Ergebnis aus dem Geschäft mit den Streitkräften belief sich im ersten Halbjahr auf 464 MioEUR, bei einem Zuwachs von 20% gegenüber dem Vorjahreswert (385 MioEUR).
Aufgrund des schwierigen zivilen Geschäfts und der Aufwendungen für den Produktionsstart am Standort Weeze/Niederrhein sank die operative Ergebnismarge auf Konzernebene im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht auf 10,0% (Vorjahr: 10,6%). Das unverwässerte Ergebnis je Aktie aus fortgeführten Aktivitäten verbesserte sich in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2025 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 4,21 EUR auf 5,02 EUR.
Der operative Free Cashflow aus fortgeführten Aktivitäten sank gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich um 626 MioEUR auf 644 MioEUR, nachdem er im Vergleichszeitraum des Vorjahres noch bei 19 MioEUR gelegen hatte. Im Wesentlichen resultiert der Rückgang aus dem Anstieg der zahlungs-wirksamen Investitionen vor allem für den Bau neuer Werke und den Kapazitätsaufbau an bestehenden Standorten sowie aus dem auftragsbezogenen Vorratsaufbau.
Der Wert des Rheinmetall Nomination reduzierte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum mit 14 MrdEUR (Vorjahr: 15 MrdEUR) um 11%. Die infolge der Neuwahlen verzögerte Verabschiedung des Bundeshaushalts nach dem Regierungswechsel hat zusammen mit dem NATO-Gipfel Ende Juni 2025 Auftragseingänge verzögert.
Dennoch hat der Rheinmetall Backlog zum 30. Juni 2025 nach mehreren Großaufträgen ein neues Allzeithoch von 63 MrdEUR (Vorjahr: 49 MrdEUR) erreicht. Der Backlog umfasst neben dem Auftragsbestand auch die erwarteten Abrufe aus bestehenden Rahmenverträgen mit militärischen Kunden sowie die Potenziale aus Kundenvereinbarungen im zivilen Geschäft.
Vehicle Systems: Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um fast 50% gestiegen
Der Umsatz bei Vehicle Systems, mit Tätigkeiten vor allem im Bereich der militärischen Rad- und Kettenfahrzeuge, lag nach sechs Monaten des Geschäftsjahres 2025 mit 1.897 MioEUR um 597 MioEUR oder 46% über dem Vorjahreswert. Die positive Entwicklung ist im Wesentlichen auf die Lieferung von vorproduzierten Wechsellader-Lkw für die Bundeswehr, das Anlaufen taktischer Fahrzeugprogramme mit Deutschland und weiteren internationalen Kunden sowie gestiegene Serviceleistungen zurückzuführen. Die zum 29. November 2024 erworbene Loc Performance in den USA trug mit 231 MioEUR zum Umsatzwachstum bei.
Der Rheinmetall Nomination des Segments – die Summe des Auftragseingangs und des Volumens der neu abgeschlossenen Rahmenverträge mit militärischen Kunden – lag im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2025 mit 1.427 MioEUR um 1.687 MioEUR unterhalb des Vergleichswertes des Vorjahres, welches maßgeblich durch die Beauftragung des Bundeswehr-Radpanzers Boxer („Schwerer Waffenträger Infanterie“) in Höhe von 1.643 MioEUR sowie des dazugehörigen Servicevertrags in Höhe von 628 MioEUR geprägt war.
Der Rheinmetall Backlog des Segments – die Summe des Auftragsbestands sowie der erwarteten Abrufe aus bestehenden Rahmenverträgen mit militärischen Kunden – übertraf mit einem Wert von 20.457 MioEUR (30. Juni 2025) um 2.309 MioEUR oder 13% den Vorjahreswert. Das operative Ergebnis verbesserte sich von 119 MioEUR auf 179 MioEUR. Im Wesentlichen ist der Anstieg auf das Umsatzwachstum zurückzuführen. Die operative Ergebnismarge liegt mit 9,4% leicht über dem Vorjahreswert von 9,2%. Die Investitionen lagen im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2025 mit 67 MioEUR um 23 MioEUR über dem Vorjahreswert von 43 MioEUR. Der Anstieg resultiert aus Standortinvestitionen in den USA und dem Vereinigten Königreich.
Weapon and Ammunition: Rekordumsatz durch Munitionsaufträge
Weapon and Ammunition erzielte mit den Aktivitäten bei Waffensystemen, Munition und Schutzsystemen in den ersten sechs Monaten 2025 einen Rekordumsatz von 1.323 MioEUR und übertraf damit den Vorjahreswert um 269 MioEUR oder 26%. Der Anstieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entfällt insbesondere auf höhere Munitionslieferungen. Neben einem gestiegenen Absatz an Panzermunition waren mehrere Mittelkalibermunitions- und Artillerieaufträge für NATO-Mitgliedsstaaten und die Ukraine die wesentlichen Wachstumstreiber.
Der Rheinmetall Nomination liegt mit 2.151 MioEUR nach den ersten sechs Monaten im Geschäftsjahr 2025 unter dem Vorjahreswert (Vorjahr: 8.828 MioEUR), in dem die Aufstockung eines Rahmenvertrags über 155mm-Artilleriemunition für den deutschen Kunden mit 7.121 MioEUR eingebucht werden konnte. Zu den bedeutenden Aufträgen im ersten Halbjahr 2025 zählen Beauftragungen für 155mm-Artilleriemunition für europäische NATO-Staaten.
Der Rheinmetall Backlog erreichte 21.593 MioEUR zum 30. Juni 2025. Gegenüber dem Vorjahreswert (30. Juni 2024: 18.965 MioEUR) betrug der Zuwachs 2.628 MioEUR oder 14%.
Das operative Ergebnis stieg mit Ablauf des ersten Halbjahres 2025 um 75 MioEUR oder 36% auf 280 MioEUR (Vorjahr: 206 MioEUR). Wesentlicher Treiber hierfür war das deutlich gestiegene Umsatzvolumen. Die operative Ergebnismarge konnte in der Folge, trotz gestiegener Personal- und Sachkosten, von 19,5% auf 21,2% gesteigert werden.
Die Investitionen beliefen sich auf 188 MioEUR und lagen damit aufgrund von Transformations- und Kapazitätserweiterungsprojekten in mehreren Gesellschaften deutlich über dem Vorjahresniveau von 79 MioEUR. Besonders hervorzuheben ist die Investition in das neue ‚Werk Niedersachsen‘, das die Fertigungskapazität Rheinmetalls im Bereich der Artilleriemunition erheblich steigern wird und das den Probebetrieb bereits aufgenommen hat.
Electronic Solutions: Rheinmetall Nomination erneut signifikant gesteigert
Electronic Solutions, mit den Produkten im Bereich der Digitalisierung der Streitkräfte, der infanteristischen Ausrüstung sowie der Flugabwehr und der Simulation, steigerte den Umsatz nach sechs Monaten des Geschäftsjahres 2025 um 297 MioEUR auf 944 MioEUR (Vorjahr: 647 MioEUR); dies entspricht einem Zuwachs von 46%. Der Umsatzzuwachs ist im Wesentlichen auf das Digitalisierungsprojekt TaWAN und den Rahmenvertrag für Sprechsätze mit Gehörschutz, beide für den deutschen Kunden, sowie auf die Auslieferung von Flugabwehrsystemen an europäische Kunden zurückzuführen.
Der Rheinmetall Nomination konnte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum signifikant um 6.964 MioEUR oder 231% auf 9.984 MioEUR gesteigert werden. Größte Einzelaufträge im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2025 bezogen sich auf die beiden Rahmenbeauftragungen für ein verlegefähiges, plattformbasiertes Kommunikations- und Richtfunkmanagementsystem (TaWAN LBO) und die Nachbeschaffung von Soldatensystemen „Infanterist der Zukunft – Erweitertes System“ (IdZ-ES), beide für den deutschen Kunden. Der Rheinmetall Backlog lag am 30. Juni 2025 bei 16.931 MioEUR und damit um 156% signifikant über dem Vorjahreswert (Vorjahr: 6.609 MioEUR).
Das operative Ergebnis verbesserte sich bis zum Ende des ersten Halbjahres 2025 deutlich auf 71 MioEUR, nach 53 MioEUR im Vorjahr. Die operative Ergebnismarge verringerte sich bedingt durch Aufwendungen für die Vorbereitungen am Standort Weeze für den Produktionsbeginn der F-35 Rumpfmittelteile im dritten Quartal 2025 auf 7,6% (Vorjahr: 8,3%).
Die Investitionen erhöhten sich im Berichtszeitraum um 55 MioEUR auf 75 MioEUR. Dabei standen vor allem der Aufbau von erforderlicher IT-Infrastruktur sowie die technische Ausstattung des Werks am Standort Weeze, in dem nun die Produktion von Rumpfmittelteilen des F-35-Kampfflugzeugs in die Startphase gegangen ist, im Mittelpunkt.
Power Systems: Umsatz aufgrund anhaltender Marktschwäche unter Vorjahr
Im Zuge der beschlossenen Fokussierung des Rheinmetall-Konzerns auf das Geschäft mit den militärischen Kunden und der Sicherheitstechnologie zählen die Aktivitäten in zivilen Bereichen nicht mehr zum strategischen Kerngeschäft. Gebündelt werden die technologischen Kompetenzen für zivile Märkte in der Division Power Systems.
Der Umsatz bei Power Systems blieb im Berichtszeitraum mit einem Volumen von 987 MioEUR hinter dem Vorjahreswert (Vorjahr: 1.056 MioEUR) zurück. Das Booked Business lag nach den vergangenen sechs Monaten des Geschäftsjahres 2025 mit 989 MioEUR ebenfalls unter dem Vergleichswert des Vorjahres (Vorjahr: 1.357 MioEUR). Maßgeblicher Faktor ist die anhaltende konjunkturelle Schwächephase der Automobilindustrie und die damit verbundene Verzögerung bei der Umsetzung laufender und geplanter Projekte. Der Nominated Backlog zum 30. Juni 2025 fiel um 9% auf 7.192 MioEUR (Vorjahr: 7.938 MioEUR).
Vor allem aufgrund der rückläufigen Umsätze in einem schwachen Marktumfeld sowie auch bedingt durch veränderte Produktschwerpunkte reduzierte sich das operative Ergebnis im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 58% auf 24 MioEUR (Vorjahr: 57 MioEUR). Aufwendungen im Zusammenhang mit der strategischen Transformation haben das operative Ergebnis ebenfalls beeinflusst. Die operative Ergebnismarge lag in der Folge bei 2,4% (Vorjahr: 5,4%).
Ausblick: Jahresprognose bleibt unverändert
Rheinmetall bestätigt nach dem ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2025 aufgrund der erwarteten Geschäftsentwicklung bis zum Jahresende mindestens die Umsatz- und Ergebnisprognose für das Gesamtjahr 2025 mit einem Wachstum beim Konzernumsatz von 25% bis 30% (Umsatz Vorjahr: 9.751 MioEUR). Ausgehend von dieser Umsatzprognose rechnet Rheinmetall für den Konzern inklusive Akquisitionen im laufenden Geschäftsjahr 2025 – unter Einrechnung der Holding-Kosten – mit einer Verbesserung des operativen Ergebnisses und einer operativen Ergebnismarge von rund 15,5% (Vorjahr: 15,2%).
Dieser Ausblick berücksichtigt noch nicht die Verbesserung des Marktpotenzials, die sich insbesondere in den für Rheinmetall besonders relevanten Märkten in Europa, Deutschland und der Ukraine aufgrund der geopolitischen Entwicklungen in den zurückliegenden Monaten voraussichtlich ergeben wird. Daher wird Rheinmetall korrespondierend mit einer zunehmenden Konkretisierung der jeweiligen Bedarfe der militärischen Kunden im weiteren Jahresverlauf gegebenenfalls Prognoseanpassungen vornehmen.
Zukunftsgerichtete Aussagen und Prognosen
Diese Mitteilung enthält zukunftsgerichtete Aussagen. Diese Aussagen basieren auf den gegenwärtigen Einschätzungen und Prognosen der Rheinmetall AG sowie den ihr derzeit verfügbaren Informationen. Die zukunftsgerichteten Aussagen sind nicht als Garantien der darin genannten zukünftigen Entwicklungen und Ergebnisse zu verstehen. Diese sind vielmehr von einer Vielzahl von Faktoren abhängig; sie beinhalten verschiedene Risiken und Unwägbarkeiten und beruhen auf Annahmen, die sich möglicherweise als nicht zutreffend erweisen. Rheinmetall übernimmt keine Verpflichtung, die in dieser Mitteilung gemachten zukunftsgerichteten Aussagen zu aktualisieren.
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